Dienstag, 24. Oktober 2017

Stiv Bators * 22.Oktober 1949

Erinnerung an einen amerikanischen Musiker-Performer aus den 70-er Jahren, als Punk noch gegen "die Verhältnisse", gegen Establishment, gegen gute Manieren, gegen den täglichen Beschiß //mobil// machte. °°  Stiv Bators war Sänger der US-Punk-Band Dead Boys, später auch der Lords of the New Church. Der Auftritt der Dead Boys im New Yorker CBGB's 1977 ist absolut sensationell, angefangen bei der Ankündigung der Band. Die Bad Boys, vor allem ihr Sänger waren ekstatisch und wild - Bators mit extremem Körperausdruck:: Echter Punk - (noch) keine Spur von Kommerz. Der Sänger, Schauspieler, Komponist Bators starb 1990 in Paris an den Folgen eines Verkehrsunfalls. °° (weitere Informationen Wikipedia; auf You Tube gibts mit den DEAD BOYS auch Interviews.)
                                                                                                                                               °° RS °° 

Mittwoch, 18. Oktober 2017

Tobsuchtsanfall Klaus Kinski


                        
Am 18. Oktober 1926, also vor genau 91 Jahren, wurde Klaus Kinski geboren. Ich bin von dem Mann, der auf der Leinwand oft einen bestimmten Typus verkörperte, fasziniert. "Typisch Kinski" darf man wohl sagen. Der Mann wurde zu einem In-Begriff mit seinen Posen und Ausdrücken zwischen eisiger Kälte und leidenschaftlicher Wut, Haß. Als Schauspieler war er eine Klasse für sich und lebte (=meine Interpretation) eine eigene Gefühls-Kultur; lautstark und rücksichtslos, mit Wonne in Klischees agierend,  damit spielend. 
                                                                   °° RS °° 

Montag, 16. Oktober 2017

6,2 % für die AfD


6,2 % für die AfD -nicht viel, aber auch nicht wirklich schlecht. Die Euphorie nach dem hervorragen-
den Ergebnis bei der BuTaWahl verfliegt allmählich. Alltag kehrt ein. Die AfD wird mehr und mehr ein Teil deutscher politischer Normalität - auch wenn die anderen Parteien sich verhalten, als befänden sie sich in einem Kindergarten. Niemand will im Bundestag neben der AfD sitzen... In Niedersachsen sind sie die kleinste Fraktion - aber auch die hat Aufgaben. Und kann lernen. MUSS lernen. Und der Öffentlichkeit zeigen, was echte, glaubwürdige Opposition ist. ° Diese AfD wird auch Fehler machen; bei IHR wartet die gesamte Journaille darauf, daß sie sich "selbst zerlegt". Die Medien legen jedes Wörtchen auf die Goldwaage, berichten mit Riesen-Schlagzeilen über Parteiaustritte, interne Grabenkämpfe u.ä. Dabei passiert bei der AfD nur, was es in jeder demokratischen Partei gibt. °° Die drängendsten Probleme sind in diesem Land nach meiner Einschätzung: a) sich verschärfende soziale Ungleichheit; die immer weiter auseinander klaffende "Schere zwischen arm und reich"; besondere Brisanz erhält das Problem durch den b) ungebremsten Zustrom von Bürgerkriegs- und Wirtschafts-Flüchtlingen, die gigantische Geld- und Arbeits-Ressourcen in Deutschland verschlingen. CDU, SPD, Grüne, die Linke beschwichtigen: "wir schaffen das".  Große, in die Millionen gehende Bevölkerungs-Gruppen fühlen sich übergangen bzw. an den Rand gedrängt. Wut und Empörung machen sich breit. Die Regierung und die ihr dienenden Mainstream-Medien "lösen" das Problem kurzerhand, indem sie den Gegnern der Asylpolitik das moralische Recht für Protest abspricht und sie zu "Pack", "Rassisten" und "Nazis" abstempelt. c) Deutschland wird zu einem Eldorado für Gesinnungsschnüffler und Denunzianten. Früher wurde Meinungs-Terror von den Nazis ausgeübt, später von den Machthabern in der DDR. Auch die heutigen Einschränkungen der Meinungsfreiheit kommen von links. Das sog. Netz-DG = Netzwerk-Durchsetzungs-Gesetz ist ein SPD-Produkt. Aber machen wir uns nichts vor: Die Kritik, die von anderen Parteien daran geübt wurde, hatte kaum mehr als Alibi-Charakter. 
Die beinahe stoische Ruhe, mit der die AfD tägliche Ausgrenzung, Anfeindungen, Verleumdungen, verbale und tätliche Angriffe uswusw wegsteckt, läßt sie immer stärker werden und über sich hinauswachsen. Wenn sie diese Gelassenheit beibehält und ihre weitere Entwicklung auch als LERNEN begreift, wird sie für immer mehr Bürger attraktiv. 
  wir werden sehn ...
                                     °° RS °°  

Heiko Götz ist tot


Heiko (in einigen Texten "mein Bekannter") ist im Sommer gestorben. Er wurde ca. 55 Jahre alt. Heiko Götz war mehr als 10 Jahre mein Nachbar im Wilhelmsburger Otterhaken. Wir kamen manchmal ins Gespräch, meist wenn es mal wieder Zoff mit seiner Vermieterin bzw. einen Gerichtstermin gab. Seine Vermieterin war, wenn ich mich recht entsinne, die Süderelbe-Wohnungsgesellschaft. Heiko nahm die ständigen Querelen mit erstaunlich viel Gelassenheit, ja Humor. Er habe, erzählte er mir, einen Freund, der Rechtsanwalt sei, und der haue ihn immer wieder raus. Er sei in der Lage, den jeweils nächsten Schritt der Wohnungsgesellschaft vorauszusehen und entsprechende Argumente anzuführen. Heiko sah in dem jahrelangen Trouble eine Art Spiel. Aber dann machte er bzw. sein RA doch einen Fehler. Die Wohnungsgesellschaft setzte per Gericht eine Zwangsräumung durch. Das Spiel war aus. °°° Für Ende Januar 2015 war die Zwangsräumung anberaumt. Die wollte Heiko sich nicht gefallen lassen. Er fand Unterstützer in der Wilhelmsburger linken und Antifa-Szene. °°° "Ich hab die jungen Linken für meine Zwecke instrumentalisiert - und sie haben mich instrumentalisiert, um ihr Ding zu machen. So haben beide Seiten voneinander profitiert."
Gestorben ist Heiko, wie mir Freund Roland erzählte, an einer vergleichsweise banalen Sache, nämlich einer Verletzung am Fuß. Heiko ließ sie, wie ich hörte, nicht rechtzeitig behandeln. Es kam zu einer Blutvergiftung und Thrombose. Und dann war er tot.
Heiko wurde in seiner Heimatstadt Dresden beerdigt.  
            R.I.P. 
                                        °° RS °°

Donnerstag, 12. Oktober 2017

So geht Manipulation in der ZEIT

In Heilbronn, einer wohlhabenden Stadt in Baden-Württemberg, erzielte die AfD bei der Bundes-tagswahl 16,4 % - ein sehr gutes Ergebnis für ein westliches Bundesland. Die ZEIT-Autoren Nicola Meier, Tanja Stelzer und Björn Stephan schrieben dazu einen umfangreichen Artikel, überschrieben "Städtle in Angst", in dem sie die Ursachen für das Ergebnis suchen. Sie beschreiben, scheinbar objektiv, die Situation und Stimmung der Bürger und Bürgerinnen der Stadt, darunter auch die für die AfD in den Bundestag gewählte Franziska Gminder. Heilbronn mit 122.567 Einwohnern (Wikipedia) hat mit 41.000 €uro jährlich netto ein sehr hohes Pro-Kopf-Einkommen (wozu auch der Lidl-Milliardär Dieter Schwarz überproportional beiträgt). Die ZEIT-Autorinnen vermuten einen Grund für den AfD-Erfolg darin, daß es Probleme in der Auto-Branche gibt, speziell bei Audi. Für den Konzern arbeiten 16.700 Mitarbeiter in Heilbronn und dem nahe gelegenen Neckarsulm. Es gebe keine Entlassungen, aber die Erfolgsprämie für die Mitarbeiter sank von 6540 € 2014 auf 3510 € im Jahr 2016. Das ist keine Katastrophe, aber es scheint, daß Audi nicht die Zeichen der Zeit erkannt hat, d.h. noch nicht in das zukünftig große Geschäft mit Elektro-Autos einsteigen wolle, sondern an Wa-


gen mit herkömmlichen Verbrennungsmotoren festhalte. Aber: Wählen deshalb Menschen die AfD? Einen weiteren Grund für das Abschneiden der Partei vermuten die ZEIT-Autorinnen in einer sich "in Deutschland immer weiter" ausbreitenden "gruppenbezogenen Menschenfeindlichkeit"  (Soziologe Wilhelm Heitmeyer). °° In Heilbronn gründete sich eine Initiative mit dem Namen "Helfende Hand". Initiator ist der Kickboxtrainer Gero Meier. Der Mann ist zwar nicht als Partei-Mitglied bekannt, ja "er wähle gar nicht die AfD", so seine Selbstaussage. Aber irgendwie schaffen es die ZEIT-Autoren, G. Meier und seine stadtbekannte "Helfende Hand" mit dem Haß-Objekt in Verbindung zu bringen. °°° Im Zusammenhang mit der Franziska Gminder wird die Wochenzeitung Junge Freiheit erwähnt, die sich angeblich "zwischen rechts, rechtsnational und rechtsextrem" bewegt. Ich lese die JF regelmäßig und bestreite, daß sie rechtsextrem ist. Sie ist "rechts", meinetwegen, auch konservativ - "rechtsextrem" ist sie definitiv nicht. Haben die ZEIT-Autorinnen jemals eine Ausgabe der JF gelesen? - An dieser Stelle des Artikels wurde ich stutzig und las ihn noch einmal auf das m.E. für die AfD auch zutreffende Wörtchen "konservativ" hin. ::: Es wird nicht EIN EINZIGES MAL benutzt, um die AfD allgemein und speziell in Heilbronn zu beschreiben. An keiner Stelle wird, um die AfD zu charakterisieren, der Begriff "konservativ" verwendet. So funktioniert Manipulation! Mit diesem ZEIT-Artikel wird alles getan, um die AfD als "rechts, rechtsnational und rechtsextrem" zu verunglimpfen. Die dreist falsche Aussage über die JF sollen die Leserinnen des Artikels auch auf die AfD beziehen. DARUM geht es. °° Ich lese DIE ZEIT relativ selten - auch deshalb, weil ich sie, trotz bisweilen kritischen Untertons, für ein Subunternehmen der Regierung halte. Der scheinbar sachliche, in Wirklichkeit tendenziöse und pseudo-objektive Artikel "Städtle in Angst" bestätigt meine Einschätzung.
                                                                                                                                    °° RS °°

Montag, 9. Oktober 2017

50. Todestag Che Guevara

Vor genau 50 Jahren wurde der Revolutionär Che Guevara in Bolivien erschossen.
Der Kampfgefährte Fidel Castros prägte einst die kubanische Revolution entscheidend mit, zog sich aber irgendwann aus der Öffentlichkeit zurück, um voranzutreiben, was ihn mehr faszinierte als ein politischer Job - er wollte seinen revolutionären Idealen dienen und als Guerillero mit anderen Kämpfern einen gewaltsamen Umsturz vorbereiten. 
Irgendwann landete er in Bolivien.
Er initiierte eine gewaltsame Erhebung, wurde aber, bevor er größeren politischen oder militärsichen Einfluß gewinnen konnte, in seinem Urwald-Versteck aufgespürt, gefangen genommen und bald darauf exekutiert.
Vor allem in den späten 60-er bis in die 80-er Jahre war Che Guevara in linksradikalen Kreisen eine, wenn nicht die legendäre charismatische Gestalt, die nahezu religiöse Verehrung genoß.
Später wurde er von den Medien zu einer Art Pop-Star aufgebaut, mit einer ähnlichen Bedeutung wie berühmte Sportler oder Musiker. Die politische Bedeutung ist in den Hintergrund gerückt. 


Ich fand ein auf eine Mülltonne gespraytes Porträt der Polit- und Pop-Ikone in HH-Wilhelmsburg. Unsere Linken sind Lichtjahre davon entfernt, sich für eine politische Idee aufzuopfern oder gar mit dem Leben dafür zu bezahlen.
Che Guevara wiederum hätte sich nie mit dem bei uns populären "Kampf gegen rechts" identifiziert. 
Und er hätte die "political corrctness" als einen Trick der herrschenden Klasse und ihrer Medien durchschaut.
             Behauptet der Blogger ... 
                                                            °°RS°°


Videos von Raimund Samson + Thomas Kutzner

Laptop, Beamer und zwei Lautsprecher auf Tischen aufgebaut, über einen Schrank eine helle Decke gehängt - fertig war die Technik unseres Kleinraum-Kinos.
Natürlich bin ich dem Peter Schütt dankbar, Video zeigen zu dürfen. Der Rausschmiß aus dem Wilhelmsburger Atelierhaus 23 im November 2015 wg. Verstoßes gegen die Regeln der Political Correctness echot bis heute in meiner Künstler-Seele.


Ich zeigte als erstes einen Lesungs-Ausschnitt mit Hadayatullah Hübsch (1946-2011), einem meiner Alltime-Lieblings-Autoren, aufgenommen in meiner Werkstatt. Die Gleichzeitigkeit von Under-ground-Poesie und muslimischer Religiosität in einer einzigen Person ist wohl einmalig. °° Ich zeigte des weiteren Kurz-Videos, die ich mit Obdachlosen aufnahm, ein Filmchen zum Thema Behinderung und eines zu einer Film-Premiere in Wilhelmsburg. Zwischendurch wurde viel gefragt und von mir geantwortet, auch: polemisiert. Für mich ist Filmen auch eine Art Notwehr ... : Die Repression, die ich im Alltag erfahre, sprich: Mobbing auf meiner Arbeit, Auftrittsverbot im Atelierhaus, sind so krass, daß ich sie nicht einfach hinnehmen möchte, sondern dagegen eine künstlerische Offensive starte. °° Ich wurde gefragt, wie ich dazu gekommen sei, Filme über Obdachlose zu drehen und was ich damit "bezwecke". Vielleicht interessiert es auch die Leserinnen meiner Blogseite ... ::: Obdachlose zu filmen war eine impulsive Entscheidung, zu der ich kam, als ich vom ev.-lutherischen Kirchenkreis Altona-Blankenese gemobbt wurde. Ich verlor meine Arbeit, was nicht nur finanzielle Nachteile mit sich brachte. Verlogenheit und Scheinheiligkeit dieser Leute waren so krass, daß ich beschloß, mich von nun ab verstärkt Außenseitern zuzuwenden. Dies fiel mir relativ leicht, da ich von Haus aus ein Faible für Menschen am Rand der Gesellschaft habe. Ich erzählte auch, daß ich diese Videos (zB "Small Talk mit Angelina", "Christopher", "Kay, english gentleman", "Zlatan - Reeperbahnlied") mit Vorliebe auf facebook poste. Besonders gerne dann, wenn Kommentare zu Politikerreden oder zu Talkrunden gewünscht sind. -- Es entspann sich eine sehr kontroverse Runde im Waschhaus-Kreis (wir waren insgesamt neun Leute), in der höchst unterschiedliche Positionen vertreten wurden. Ich agitierte offen gegen die Kulturpolitik Hamburgs, namentlich der SPD. °° Es ist nicht immer einfach, politisch engagiert zu sein UND dabei auch noch SPASS zu haben.  Ich versuche einiges, damit mir genau dies gelinge. Nicht immer mit Erfolg. Aber manchmal schaffe ich es doch. Und wenn ich dafür albern werde- °°° Auch mein "Akku-Schrauber-Lied" führte ich vor. Ich werde damit nicht die Hitparaden stürmen, trotzdem ...
Solidarität mit unzähligen Malochern, die sich "verraten und verkauft" fühlen in dieser Mies-Republik Deutschland. Vielleicht gelingt es mir, für Heiterkeit zu sorgen und Mut zu machen. 



°°° Mein besonderer Dank gilt Thomas, der mich bei meiner Video-Arbeit von Anfang an sehr unterstützt und auch diesmal mit von der Partie war.
                                                                                         °° RS °°
p.s. Insgesamt geht's mir gut. und
                                     Danke für die Aufmerksamkeit! 
Weitere Videos auf dem You Tube-Kanal des Wilhelmsburger Kunstbüros: 
https://www.youtube.com/channel/UCS2IKJSjevCTcThKs0eSHsg/videos?sort=dd&view=0&shelf_id=0
  

Freitag, 6. Oktober 2017

Kein Blaues Wunder

Das Bundestagswahl-Ergebnis der AfD (12,6 %) wird von vielen als "Blaues Wunder" gefeiert, so auch in der aktuellen Ausgabe von COMPACT. 
Ich finde das Resultat nicht verwunderlich.
Die 12,6 % bzw. 5.877.094 Stimmen (Wikipedia) für die Alternative für Deutschland sind vielmehr das Resultat jahrelanger harter Arbeit - unter "erschwerten Bedingungen", d.h. massiven Anfein-dungen, Ausgrenzungen, verbalen wie tätlichen Angriffen, Brandanschlägen, Verleumdungen. 
Viele Wählerinnen haben honoriert, daß die AfD trotz massiver Behinderungen nicht eingeknickt ist, sprich: sich vom politischen Gegner bzw. Feind Taktik und Strategie hat aufzwingen lassen. Die AfD ist, auch wenn das Bashing nicht spurlos an ihr vorübergegangen ist, bei ihren Zielen und demokra-tischen Verfahrensweisen geblieben. 


Von den 12,6 % sind schätzungsweise ein Drittel bis ein Viertel Protestwähler, also Bürger, die sich von keiner der zuvor ins Parlament gwählten Parteien mehr vertreten fühlten und die, in der einen oder anderen Weise "abgehängt" oder "Opfer der Verhältnisse", einer Partei die Stimme gaben, die für konservative Werte eintritt.  
Ob ich exakt recht habe mit meiner Einschätzung sei dahingestellt. Tatsache ist: Die AfD wird, ob erwünscht oder mit einem Gefühl des Abscheus beim Namen genannt, frischen Wind in unsere -jahrzehntelang total verlogene und meistens langweilige- Debattenkultur bringen. 
Allein das ist schon toll. 
Ich freue mich auf eine echte Opposition im Bundestag. 
°°°
"Wir müssen Bewegungspartei bleiben" ist ein dreiseitiger Artikel von Björn Höcke überschrieben, als "Rechtsaußen" verschrieener AfD-Spitzenpolitiker aus Thüringen. Er argumentiert gegen eine Funktionärs- und für eine, wie er betont, "inhaltliche" "Fundamentalopposition" der AfD, auf die bisher vor Allem seine Anhänger im Osten der Republik eingeschworen sind. Höcke erweist sich als ein strategischer Kopf, der die Menschen bei ihrer Lebendigkeit packen, in seine Bewegung einbeziehen und so die Macht der (= seiner) Fundamental-Opposition erweitern will.
°°° Auch in dieser Compact-Ausgabe gibts, erfreulicherweise, wieder einen Beitrag von Akif Pirincci, in Ungnade gefallener Bestseller-Autor. Dumme Äußerungen bei einer Pegida-Veranstaltung im vorletzten Jahr nutzten Politiker, Bürgerinnen usw. als Steilvorlage, um den Schriftsteller mit der Höchststrafe zu belegen. Akif hat die soziale Ächtung und den Total-Boykott deutscher Buchhändler physisch überlebt und er zeigt mit diesem Artikel, daß er auch mental "voll da" ist. Er hat sich nicht den Schneid abkaufen, sprich: sich einschüchtern lassen. "Susanne ist bekloppt geworden" ist seine Polemik über eine Frau, die er als eine exemplarische Vertreterin der Political Correctness vorführt. Pirincci KANN schreiben und er KANN sich weit aus dem Fenster beugen, ohne abzustürzen. Er ist mutig, durchschaut die Verlogenheit gewisser Frauen, die über Macht und Einfluß verfügen (+ von denen es jede Menge gibt), und macht sich schreibend über sie lustig. Sätze mit Widerhaken, geeignet, um die Haut derer zu ritzen, die total glatt, clever und scheinheilig auf der Karriereleiter eine Stufe nach der anderen nehmen.
Ich hoffe, daß ich als Leser auch in Zukunft Beiträge von Akif Pirncci via Compact serviert bekomme. 
                                                  °° RS °°

Donnerstag, 5. Oktober 2017

Raimund Samson zeigt Videos


Alle sind herzlich eingeladen -
           um 16 Uhr am Sonntag gehts los ...
                                                                           °° RS °°

Dienstag, 3. Oktober 2017

Ringelnatz-Biografie von Alexander Kluy


Als ich die Biografie zu lesen begann, fand ich die Beschreibung zu komplex und ausführlich. Mit fortschreitender Lektüre gefiel mir das Buch jedoch immer besser. Am Ende hätte ich nichts dagegen gehabt, wenn die 460 Seiten umfassende Lebensbeschreibung noch 50 Seiten länger gewesen wäre. Der Mann, den wir heute als "Joachim Ringelnatz" kennen und dessen Alterego Kuddel Daddeldu auch bestens bekannt ist, wurde 1883 in Wurzen (bei Leipzig) geboren und wuchs unter seinem bürgerlichen Namen Hans Bötticher auf. Er fing schon als Kind an zu dichten und zu zeichnen, war ein schlechter bis mäßiger Schüler - heute würde man ihm wohl das Etikett ADS (Aufmerksamkeits-Defizit-Syndrom anhängen) - und dabei sehr eigenwillig. Sein Vater war Tapetenzeichner, der sich mit seiner Firma selbständig machte. Später, als Georg Bötticher erblindete, widmete er sich seiner Poesieleidenschaft und verfasste humorige Texte. Erst 1919, also mit 36 Jahren und nach etlichen Publikationen, nahm Sohn Hans das Pseudodym Joachim Ringelnatz an und wurde schließlich überaus berühmt und die Dichterfigur Kuddeldaddeldu ein Inbegriff des Poetischen, Sprunghaften, Lebendigen. °° Kluy nimmt in die Lebensgeschichte ausführliche Beschreibungen der künstlerischen und politischen Zeitumstände mit auf. Wir erleben den sehr fleißigen, impulsiven Ringelnatz bei seinen Lesungen in Clubs, Kabaretts in ganz Deutschland. Er hatte etliche Freunde, schloß sehr schnell Bekanntschaften und managte meistens sich selber - später tat dies auch seine Frau Leonharda Pieper, genannt "Muschelkalk". °° Der Dichter betätigte sich auch als Maler, hatte diverse Ausstellungen, verkaufte Bilder.  Auch für den mittlerweile bekannten, ja berühmten Künstler war die Sicherung des Lebensunterhaltes keine Selbstverständlichkeit - er musste praktisch bis zuletzt, solange seine schwere TBC-Erkrankung es noch zuließ (er starb am 17.11.1934), hart arbeiten, um mit seiner Frau knapp von Buch-Tantiemen und Auftritts-Gagen den Lebensunterhalt bestreiten zu können. 1933 erteilten ihm die Nazis Auftrittsverbote. Am Ende unterstützten ihn Freunde und Gönner, damit er seine Sanatoriums-Aufenthalte bezahlen konnte.  °°
"Joachim Ringelnatz DIE BIOGRAFIE" von Alexander Kluy ist das Buch eines überaus kompetenten Literaturkenners und Ringelnatz-Liebhabers - für ein literatur-wissenschaftlich interessiertes Publikum und für Liebhaber des Dichters und Künstlers. Kluy ist eine spannende, die Persönlichkeit und Zeitumstände des Dichters komplex auslotende Biografie-Erzählung gelungen. Sehr empfehlenswert ...    2015, Osburg-Verlag
                                                                                  °° RS °°  

"Er war immer nett ..."

Was bringt einen Mann dazu, sich mit einem neuen Rekord ins nationale Guinness-Buch-der-Rekorde mit 59 Toten (Stand 3.10.) hinein zu schießen (zuletzt 49 Tote, 12.6.2016) !?? Er war "Normal, offen, nett" lese ich.
Flackert in seinen Augen Irrsinn, ist in seinem Gesicht irgendwo die Falte eines teuflischen Grinsens angelegt - ist sein strahlender Blick nur eine Maske?


Im Nachhinein kann man wohl etwas "Triumphales" hineininterpretieren - frei nach dem Motto "Euch werd ich's noch zeigen!" Aber ist es emotional mehr als ein Allerwelts-Gesichtsausdruck?
Stephen Craig Paddock, * 1953, war pensionierter Buchhalter, nicht vorbestraft, Hobby-Pilot und lizensierter Jäger. 
Er soll wohlhabend gewesen und zwei Privathäuser besessen, außerdem viel Geld beim Glücksspiel gewonnen - aber auch verloren haben ?!! 
Vielleicht wollte er seinem Vater nacheifern?? Der war nämlich Bankräuber und stand zeitweilig auf der FBI-Liste der 10 meistgesuchten Verbrecher der USA. Naja - zwischen Bankraub und Massen- mord gibts noch einige Unterschiede ...
Wahrscheinlich hat S. C. Paddock sich zuletzt schwer gelangweilt - und da kam ihm die Idee, zum Ende ein richtig großes dickes Ding zu drehen. 
Die genauen Gründe für seine Tat werden wir wohl nie erfahren - aber eines scheint gewiß: Auch in Zukunft wird es harmlose, scheinbar "friedliche" und "nette", "normale" Bürger geben, die plötzlich durchdrehen ...  --- 
                                             °° RS °°