Dienstag, 27. Dezember 2016

Feiertagswünsche aus Tschechien

Seit Jahrzehnten verabscheue ich die Statements von Politikern zu Feiertagen, aber diesmal gibt es eine Stellungnahme, die mich beeindruckt. Der tschechische Präsident Milos Zeman wünscht, laut Deutschlandfunk, den Menschen in seinem Land "ein gefährliches Leben voller Risiken und Kämpfe". Zwar wünsche er den Menschen "auch Siege und Erfolge", aber "wer keine Kämpfe ausfechte, könne sie auch nicht gewinnen und erfolgreich sein".  

Bravo, Herr Zeman! Ich schließe mich Ihnen an.                                                                 *RS* 

Sonntag, 25. Dezember 2016

George "Beau" Brummell

2014 erschien ein Büchlein des französischen Schriftstellers Michel  Onfray mit dem Titel "LEBEN UND TOD eines Dandys". Teil 1 (Seite 11-47) ist eine gnadenlose Aburteilung jenes Mannes, der wie kein anderer der Inbegriff eines Mode-Menschen wurde. Onfrau schreibt: "GEORGE BRYAN BRUMMELL sei der König der Dandys gewesen, heißt es. Doch er war auch und vor allem egoistisch, aggressiv, ironisch, zynisch, unhöflich, verlogen, betrügerisch, beleidigend, arrogant, süffisant, angeberisch und - natürlich - selbstgefällig, nur auf der Welt, um anderen schlechten Geschmack, fehlende Eleganz, Blasiertheit und mangelnde Bildung vorzuwerfen". Hier zieht ein Mann systematisch wie ein Schachspieler und furios wie ein Moralprediger gegen einen anderen zu Felde, der zwar längst tot ist (G.B.B. lebte von 1780 bis 1842), aber doch immer noch Wirkung hat - in den Augen Onfrays offenbar zu positives Ansehen genießt. "Wie konnte ein derart verabscheu-ungswürdiger Mensch zum Inbegriff des Dandysmus werden, einer Ethik der Eleganz, des Adels, des guten Geschmacks und der Individualität?" fragt Onfray. Die Frage ist rhetorisch zu verstehen - der französische Schriftsteller, von dem ich vor Jahren etliche spannend geschriebene Bücher las, alle zu philosophischen Themen, weiß die Antwort und teilt sie mir, dem Leser, in seiner furiosen, bisweilen brillanten General-Kritik mit. Ein Erzähler als Oberlehrer. Der Ton und die Einseitigkeit des Anklägers erstaunen mich - seine Bücher zu philosophischen Themen waren zwar auch kritisch und redeten "Klartext", hatten aber eine eher inspirierende Wirkung auf mich. ** Zum Glück hat das  Büchlein noch einen zweiten Teil, in dem der Autor den, den er zuvor erbarmungslos in die Pfanne
 
haute,  vom Herd nimmt bzw. das Feuer ausmacht, um scheinbar auf die Ebene eines "Sachbuchs" zu wechseln, Überschrift: "KONSTRUKTION eines Mythos". Mitverantwortlich für die heute herausragende Stellung Beau Brummels macht Onfray einen französischen Schrifsteller des 19. Jahrhunderts. Ich zitiere aus S. 51: "BRUMMELS HEILIGSPRECHUNG erfolgte durch einen römisch-katholischen, apostolischen, royalistischen und legitimistischen Normannen namens Jules Barbey d'Aurevilly. In Vom Dandytum und von G. Brummell behauptet er, seinen Protagonisten als alten Mann in Caen getroffen zu haben". Onfray bezweifelt, daß d'Aurevilly Brummell tatsächlich traf - und wenn, dann ohne mit ihm ins Gespräch gekommen zu sein oder ihn gar näher kennen gelernt zu haben. Aber: Er wandelte sich selber zum Dandy und orientierte sich dabei, so Onfray, mehr und mehr an Brummell, identifizierte sich teilweise mit der Kunstfigur. So ähnlich mag es gewesen sein... -  aber als Zeitgenosse (1808-1889) war d'Aurevilly natürlich "näher dran" als Onfray, (* 1959) der 119 Jahre nach dem Tod Brimmells geboren wurde. Hier läßt sich allerdings ein Argument einbringen, das schwer zu widerlegen ist, nämlich: Daß gerade zeitliche Distanz erlaubt, Phänomene und auch Menschen etwas klarer, d.h. mit einem gewissen Hauch an "Objektivität", also ohne auf eigene Projektionen hereinzufallen, zu sehen. ** Auch wenn ich M.O. nicht ganz folgen mag: Das Thema DANDYTUM lohnt eine nähere Beschäftigung. Die meisten von uns kennen den wohl populärsten lebenden Dandy aus Modeschauen, TV und unzähligen Magazinen. Er steuerte zu dem Büchlein die Zeichnung auf dem Cover bei (entstanden nach einem zeitgenössischen Porträt). ** Meine erste "Begegnung" mit dem Dandy liegt mehr als 50 Jahre zurück. Damals feierte die englische Beat-Band The Kinks Charts-Erfolge mit dem von Lead-Sänger Ray Davies komponierten u. getexteten Song "Dandy". Der Song wurde übrigens erfolgreich gecovert u.a. von "Herman's Hermits" und, vielleicht noch interessanter für Leser meines Blogs, von den Rockiung Vickers, der ersten Band von Lemmy Kilmister, dem später weltberühmten Frontmann von Motörhead. I like the KINKS. Und Beau Brummell sehe ich AUCH unter dem Begriff des Lebenskünstlers. Jaja, ich weiß, B.B. starb völlig verarmt und geistesgestört in Frankreich. Aber: Auf seine Art war er ein Lebenskünstler.  Wohl hat Onfray auch in gewisser Weise recht mit seinem Buch. Auch wenn er nicht meine Sympathien genießt. ...        
                                                                                                     *RS*
      

Dienstag, 20. Dezember 2016

Compact Januar 2017

Die neue COMPACT, Untertitel "Magazin für Souveränität", startet mit einer Angela Merkel mit Hitlerbärtchen auf dem Cover ins neue Jahr. Ziemlich früh (heute ist der 21. Dezember). Das Besondere an dieser Zeitschrift: sie ist radikal, polarisiert und hat Argumente. Das macht sie gefährlich für die uns beherrschende Klasse und für die Political Correctness in der BRD. Political Correctness ist die am weitesten verbreitete "Waffe" der uns beherrschenden Klasse, d.h. des Estab-blishments, der CDU-Grünen-SPD und der mit ihnen verbündeten und von ihnen bezahlten Medien. Uns wird vorgeschrieben, wie wir zu denken, zu fühlen uns uns zu verhalten haben. COMPACT macht u.a. deutlich, wie künstlich das Gebilde BRD ist und mit welchen Mitteln unsere Meinungen und Haltungen manipuliert und konstruiert werden. ** Als Künstler werde ich nicht immer fündig in dieser Zeitschrift, ich bin in permanentem inneren Dialog mit den verschiedenen Epochen und Etappen der Kunst-Geschichte und der entfaltung unserer schöpferischen Möglichkeiten. Zu diesen themen finde ich nicht sehr viel in COMPACT. --- ABER ich bin den Machern dankbar, daß sie "heiße Eisen" anfassen, daß sie bestimmte Dinge beim Namen nennen, in unbequemster Weise, und, ganz wichtig, daß sie sich nicht einschüchtern lassen. Um seinen Weg gehen zu können braucht der Mensch Argumente. Und die haben die Macher und Macherinnen des Heftes. Und sie sind beherzt.
                                                                                                                                                     *RS*
 

Montag, 19. Dezember 2016

Altes Poesie-Album aus dem Erzgebirge, Sachsen

Beim Erstellen des Videos über dieses Poesie-Album machte ich einen schweren Fehler - verortete "Nassau" versehentlich in Rheinland-Pfalz. tatsächlich handelt es sich aber um das Nassau im Ost-Erzgebirge, Sachsen. Hier nun die korrigierte Version. Viel Spaß beim Sehen!
                                                                                                                                                *RS*

Zsa Zsa Gabor R.I.P.

Einer der letzten Hollywood-Stars aus der "alten Garde" starb im Alter von 99 Jahren - im Februar hätte sie die 100 voll gemacht. Zsa Zsa Gabor, super-schön, super-reich, super-elegant, verkörperte noch das alte amerikanische Film-Geschäft. War sie wirklich eine gute Schauspielerin? Keine Ahnung! Ich erinnere mich an keinen ihrer Filme, aber daran, daß sie abseits von der Bühne immer wieder für Skandale sorgte und die "yellow Press" stets mit Stoff versorgte. Zumindest war sie nicht schlecht als Aktrice - eine frühe "Quoten"-Bringerin --- aber traumhafter, entrückter und weniger "realistisch" als die heutigen Gelddruck-Maschinen aus Hollywood, die sich Schauspielerinnen nennen. *** Irgendwie hast du auch mich zum Träumen gebracht, liebe Gabor. Dafür danke ich dir. R.I.P.
                                                                                                                                      ***R.S.***

Mittwoch, 14. Dezember 2016

Klopstocks Grab

Der Dichter Friedrich Gottlieb Klopstock (1724-1803) gilt als bedeutender "Vertreter" der Empfind-samkeit. Sein Werk interessiert mich im Zusammenhang u.a. mit Freundschaftskult und idealisie-render Darstellung in der Poesie. Sein Grab liegt öffentlich zugänglich bei der Christians-Kirche in Hamburg-Altona. Hier mein Filmchen vom Besuch dort.


                                                                                                                                                 *RS*