Donnerstag, 25. Februar 2016

Deutsche Helden, Patrioten

Gegenwärtig erleben wir eine täglich tiefer gehende Spaltung Deutschlands. Auf der einen Seite die Bürger, die schrankenlose Liberalität zeigen und die Grenzen Deutschlands für alle Flüchtlinge offen halten wollen. Auf der anderen Seite Menschen, die "Schluß jetzt!" sagen und einen sofortigen Stop des unkontrollierten Zuzugs fordern. Im Internet, zumal auf Facebook-Seiten, tauchen zunehmend Bilder mit Figuren aus dem Mittelalter auf: Ritter in festem Panzer und schwer bewaffnet, die gegen Feinde der christlichen Kultur kämpfen oder schlicht posieren. 
Beide Haltungen tragen romantische Komponenten in sich. Zum Einen Menschen, die von einer Verschmelzung unterschiedlicher Rassen, Lebensweisen, Kulturen, Sprachen träumen. Auf der anderen Seite jene, die einen fest definierten Eigentumsbegriff haben und ihr Hab und Gut verteidigen. Sie nennen sich "Patrioten", "Bürger in Wut", "Pegida", "AfD" u.ä.
Die Grenzen zwischen den von mir grob skizzierten Lagern sind fließend. 
Die eher liberalen SPD, Grünen, CDU, die einen schrankenlosen Zuzug mit entsprechenden Folgen für die deutsche Wirtschaft, Kultur, Sozialwesen, Sprache usw. befürworten, sind gegenwärtig noch in der Mehrheit. In den Schlagzeilen und Medien sind jedoch seit Mitte letzten Jahres die Gegner. Tendenz: Steigend. 
Der deutsche Dichter und Revolutionär Georg Herwegh war ein Sänger der Freiheit und Künder heldenhaften Lebens -auch wenn er, wie Ulrich Enzensberger in seinem Buch "Herwegh  Ein Heldenleben" nachweist, auch Phasen abseits von Kampf und Heldentum durchlebte. 
Von Herwegh stammen u.a. diese Zeilen:

O Freiheit, Freiheit! Nicht wo Hymnen schallen,
In reichgeschmückten fürstlichen Arkaden –
Freiheit! Du wohnst an einsamen Gestaden
Und liebst die Stille, wie die Nachtigallen.

Du fliehest das Geräusch der Marmorhallen,
Wo trunkne Schlemmer sich im Weine baden,
Du läßt in Hütten dich zu Gaste laden,
Wo Tränen in die leeren Becher fallen.

Ein Engel nahst du bei verschlossnen Türen,
Stellst lächelnd dich an deiner Treuen Bette
Und horchst der himmlischen Musik der Kette.

Nicht stolze Tempel wollen dir gebühren,
Drin wir als Opfer unsern Stolz dir bieten –
Wärst du die Freiheit, wenn wir vor dir knieten?    

Der auf meiner Collage abgebildete "Black Prince" stammt von einer alten belgischen Streich-holzschachtel.
                           *RS*
                                                 
  

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