Dienstag, 24. November 2015

Udo Ulfkotte: "Heiliger Krieg in Europa"


Die Szenen aus Frankreich und Belgien, die zuletzt unsere Nachrichten dominierten, zeigen, daß der "Heilige Krieg" islamistischer Extremisten in Europa inzwischen mehr als nur Drohkulisse ist. Das Buch von Udo Ulfkotte (2007) macht das weltweit verzweigte und organisierte Netzwerk der Muslimbrüder verantwortlich für zahlreiche Terror-Attacken, die im Namen von Al Quaida, Hamas (Gaza-Streifen) u.a. durchgeführt wurden. ** Für die Muslimbrüder empfand ich zuletzt Sympathien, da sie in Ägypten, trotz Wahlsieg, schwerster Repression durch das Militär ausgesetzt waren und sind. Udo Ulfkotte beschreibt die Muslimbrüder als eine in allen Ländern agierende, seit vielen Jahren besonders in Europa und speziell in der BRD aktive hoch-komplexe Geheim-Organisation, deren Mitglieder alle Facetten des Rollenspiels, der Intrige, des Geschäftemachens und der Täuschung beherrschen. Ulfkotte nennt viele Namen - das macht die Darlegungen in seinem Buch konkret und weitgehend überprüfbar. Als ehemaliger Linksradikaler hegte ich viele Jahre Sympathien für die Hamas im Gazastreifen, die auch durch die Muslimbrüder mitinitiiert wurde. Gründete die Hamas nicht zahlreiche soziale Projekte? Sie sorgt für die Ärmsten der Armen. Davon zeugten etliche Berichte im Fernsehen. Inzwischen glaube ich, mit Ulfkotte, daß sich unsere Politiker an der Nase herumführen ließen - wie auch viele Linke, die ihnen aus ideologischen Gründen auf den Leim gehen. Es gibt Überschneidungen zwischen sozialistischer und islamistischer Ideologie. Nur: Einfach dagegen zu sein reicht nicht. Die beste Allianz gegen den islamischen Fundamentalismus wäre m.E. eine Allianz aller friedlichen Religionen --- aber welche Bedeutung haben unsere christlichen Kirchen noch in diesem Land? Sie werden ständig zur Zielscheibe von Spott und Häme. Ihre Überlebensstrategie besteht zu einem Großteil darin, im "interreligiösen Dialog" Toleranz zu zeigen, vor allem gegenüber dem Islam, um mit Nettigkeit zu überzeugen. Ulfkotte behauptet, daß dieser "Dialog" nur eine Etappe der Muslimbrüder und ihrer Tarnorganisationen auf dem Weg zur Macht sei. ** Ich beneide manchmal türkische und nordafrikanische Bürger in diesem Land - sie halten, im Unterschied zu vielen Deutschen, zusammen. Bei der einheimischen deutschen Bevölkerung ist die Tendenz zur Vereinzelung, "Atomisierung" nicht zu übersehen. Hat der westliche Individualismus eine Chance, sich gegen islamische Massen-Orgnaisationen zu behaupten?  *** Das Buch ist teilweise spannend geschrieben und der Autor trug viele Informationen zusammen. 304 S., Eichborn-Verlag
                                                                                                                                    *RS*       

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