Freitag, 18. September 2015

Petzen und Mobben

Seit deutlich wird, daß Facebook ein Medien-Format ist, in dem (noch) ungestraft Positionen bezogen werden können, die mit denen von Frau Merkel und Herrn Maas, Justizminister, nicht konform gehen, setzt zunehmend Kritik an dieser Freiheit ein. Und: Es wird gepetzt. Irgendwie erinnert mich das an meine Kinderzeit: "Frollein, der Eimut hat mei Baukloz weckenomm." Oder: "Herr Lehrer, Samson hat unter dem Tisch ein Buch gelesen." Manchmal verpetzt man sich auch selber. Halb freiwillig. Ca. 1975 wurde in einem Prozeß gegen einen Anarchisten, dem in Bremen eine vorzeitig explodierte Bombe um die Ohren flog, ein Brief von mir an die Polizei verlesen. Darin hatte ich, als Mitglied der Hamburger "Schwarzen Hilfe" (SH), darauf hingewiesen, daß sie gerne bei mir eine Hausdurchsuchung machen könne. Sie werde aber nichts finden. Bei einer Razzia im SH-Büro war u.a. mein Bundeswehr-Seesack beschlagnahmt worden. Mit meinem Namen drauf. Da schon mehrere Hausdurchsuchungen stattgefunden hatten, rechnete ich auch bei mit einer. Mein Kalkül ging auf: Die Poliztei kam nicht. Womit ich jedoch nicht rechnete, war das Verlesen meines Briefes vor Gericht. Ich bekam -was wiederum von Staatsanwaltschaft und Polizei beabsichtigt war- Ärger mit einigen Leuten von der SH. Das ging mir aber ziemlich am A... vorbei. Die SH geriet damals immer stärker ins Fahrwasser der RAF. Und mit der wollte ich nichts zu tun haben. ** Es gibt einige Unterschiede zwischen heutigen Facebook-Eintragungen und Gesinnungsschnüffelei in der linken Szene. Man findet 2015 neben sehr scharfzüngig und brutal wirkenden auch antisemitische und rein faschistische Kommentare, die nicht zu verharmlosen sind, auch wenn sie spontan wirken, wie jemandem "aus dem Mund gerutscht". ** Ich kann bezüglich verpetzt und gemobbt werden auf eine längere Tradition zurückblicken. An der Uni (Pädagogik), ca. 1980, verriet einmal ein Studien-kollege dem Dozenten, daß wir verbotenerweise bei einer Hausarbeit voneinander abgeschrieben hatten. Daraufhin mussten wir beide, unabhängig voneinander, neue Arbeiten vorlegen. ... Vor einem halben Jahr kündigte mir ein Schriftsteller aus dem Ruhrgebiet, den ich flüchtig aus der "social beat"-Szene der 90-er Jahre kannte, die Facebook-Freundschaft, weil ich Pegida "geliket" hatte. Es stimmte tatsächlich. Ich hatte das für einen Mainstream-Linken Unvorstellbare getan. Der Grund: Wenn, wie geschehen, Protestler und Demonstranten, pauschal als "Nazis" und "Rassisten" u.ä. diffamiert werden, solidarisiere ich mich mit diesen Protestlern. Auch wenn dort tatsächlich ein paar Nazis mitlaufen. Nazis laufen auch bei Borussia Dortmund, Bayern München, HSV mit. Aber da sagt niemand etwas. Schließlich geht es beim Fußball um Geld. Da spielt die politische Gesinnung auf einmal keine Rolle mehr. *** Hier noch ein paar besonders delikate Beispiele für Verpetztwerden aus der jüngsten Zeit. Im letzten Jahr verlor ich meine Arbeit in einer Grundschule, weil mich eine Kollegin bei der Leitung anschwärzte. Angeblich hatte ich sie beleidigt. Bei einem "klärenden Gespräch" holte sie ein Notizbuch hervor, in dem sie Eintragungen über mich gemacht hatte. Wenn ich dieses Buch nicht selber gesehen hätte, hätte ich es nicht geglaubt, wenn mir jemand davon erzählt hätte. An der Sache war noch eine weitere "Kollegin" beteiligt, die scharf auf meine Arbeits-stunden war. Sie war "Zeugin". Ich verlor meinen Job... Siehe meinen Film: https://www.youtube.com/watch?v=O1f5PDMXhMg
Nicht weniger delikat war die Strafanzeige, die ich von der Hamburger Feuerwehr im letzten Jahr bekam, weil ich auf einem Video einen Feuerwehrmann ca. 2 Sekunden (!!) lang unverpixelt zeigte. Die zensierte Version ist wieder im Netz: https://www.youtube.com/watch?v=1QMeEE_YhD4  Man hätte sich hier sicher gütlich einigen können - aber nein: Die Hamburger Leitung der Freiwilligen Feuerwehr wollte ein Exempel statuieren. Mich kostete die Angelegenheit 600 € plus ca. 80 € Bearbeitungsgebühren. In monatlichen Raten zahlbar. 
Da mich diese Erfahrungen sehr deprimieren und viel Zeit und Energiekosten, versuche ich, von meiner Opfer-Rolle in die Offensive überzuwechseln. Das gelingt mir nicht jedesmal, aber manchmal doch - mithilfe von Text- und Video-Posten. Ich habe sogar das Gefühl, daß ich mich weiter-entwickle. Natürlich würde ich lieber Texte schreiben und Videos drehen, die aus positivem Interesse an irgendwelchen Menschen oder Bildern oder Büchern entstehen. Aber immerhin merke ich, daß es möglich ist, zu reagieren, etwas zu tun - und sich nicht mehr ganz so hilflos und bescheuert zu fühlen. Ich empfehle mein Vorgehen jedem Leser, dem es ähnlich geht: Werdet öffentlich, macht eure Situation-Probleme publik. Es kommt vor, daß über die Öffentlichkeit Leute vor dir Respekt bekommen. Natürlich muß jeder seinen Weg suchen und herausfinden, wie weit er gehen kann. 
Seit -s.o.- sich unser Justizminister + Co. immer direkter und dreister bei Facebook einmischen, wird Petzen zu einer sozusagen "legitimen", ja moralisch erwünschten gut-menschlichen (!!) Angele-genheit. Man spürt es allenthalben. Auf meiner Facebook-Seite macht sich eine Frau breit, die sich "Katja Lah" nennt. Irgendwie ist sie mit mir unzufrieden. Sie bringt, ohne von mir darum gebeten worden zu sein, einen Beitrag von einer Grünen-Politikerin zum Thema "Haß-Kommentare" auf meine Seite. Und MIR schreibt sie: "Du brauchst mich und meinen Beitrag hier auch nicht dazu missbrauchen, deine idiotische Hetze gegen links hier zu verbreiten. Das verbitte ich mir!"  Was erwartet Frau "Lah" von mir? Daß ich mich für beleidigende oder dreiste Kommentare auf meiner eigenen Facebook-Seite artig bedanke? 
Hier noch - da ich der falschen Sichtweise entgegensteuern möchte, Haß- oder faschistische u.ä. Kommentare gebe es nur auf Seiten der "Rechten" oder "Nazis" oder "Rassisten" - noch mein Hinweis auf eine linke Seite, auf der unverhohlen und in lupenrein faschistischer Manier Hetze betrieben wird. Es geht gegen die Wochenzeitung "Junge Freiheit". 382 Namen und Adressen incl. Telefonnummern und mail-Adressen werden auf linksunten.indymedia aufgelistet. Der Eintrag ist von 2008 - daß er bis heute nicht gelöscht wurde, sagt alles über die Scheinheiligkeit und Verlofenheit gewisser linker Kreise.
http://raimundsamsonkreativ.blogspot.de/2015/08/hetze-in-linkem-netzwerk.html
Ich lese die Junge Freiheit seit gut einem Jahr regelmäßig. Gerne und mit Gewinn. Endlich erfahre ich aus erster Hand, was unter dem Begriff "konservativ" zu verstehen ist. Intellektuell hat das Heft ein gutes-hohes Niveau - es braucht sich keineswegs vor dem "Spiegel", der "Süddeutschen" und anderen Blättern zu verstecken - im Gegenteil. Hier wird klar informiert und argumentiert. Transparent.   TRANSPARENT.   TRANSPARENT.  

 
                                         Transparent ...                             

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