Donnerstag, 20. August 2015

Gefährliche Bürger - Bluthochdruck garantiert

 

Im Atelierhaus 23 gibt es Ende August eine Veranstaltung, wie sie täglich zu Dutzenden in diesem Land durchgeführt werden. Eine verunsicherte Gesellschaft, die alles daran setzt, Bürger und Bürgerinnen zu braven Konsumenten zu erziehen und ihrer Ideologie millionenfach hinterher zu trotten, ist mit ihrem Latein am Ende. Griechisch versteht sie nicht, russisch noch weniger... äh----- Scherz beiseite! ... Es scheint, in größerer Anzahl als befürchtet, Menschen zu geben, die nicht gewillt sind, als Vollpfosten, Dämelacks und Gesinnungsknilche ihr Dasein zu fristen. Weckrufe, genervte Politiker-Appelle, Alarmanlagen auf Rot schalten, besorgte Warnungen vor einer kurz bevorstehenden Machtübernahme durch braune Horden mit scharfen Zähnen und Teufelskrallen hat Tradition in Deutschland. Ich erinnere mich seit den späten sechziger Jahren an, vor allem bei Bundestagswahlen, Szenarien, mit denen Weltuntergangsstimmung heraufbeschworen und Mütter dazu gebracht wurden, ihre Kinder tage- ja wochenlang keine Sekunde beim Spielen draußen aus den Augen zu lassen. Denn hinter jedem Busch könnte der braune Mob lauern ... Ja, es hat Menschen mit Teufelskrallen gegeben, und auch braune Horden, die Jagd auf Juden, Zigeuner und Homosexuelle machten. Da gibt es nichts zu verharmlosen. Wenn ich allerdings den Text von Christoph Giesa lese, mit der für das Buch "Gefährliche Bürger" geworben wird, bin ich alarmiert und möchte, in gutbürgerlicher Wutmanier (: daß es so etwas politisch Un-Korrektes noch gibt: WUT), zu der Veranstaltung eilen. In der Lesungs-Ankündigung werden Klischees aneinandergereiht, die bestens bekannt sind. Jetzt ist offenbar mal wieder Zeit, diese Vogelscheuchen, getarnt als moralische Appelle, aus Kellerverliesen, alten Truhen und Giftschränken hervor zu kramen. Um damit Geld zu machen und zu reüssieren. Von der ersten bis zur letzten Zeile zieht hier ein Autor seinen Job durch, der mit einem einzigen Wort zu beschreiben ist: DÄMONISIEREN. Der Autor behauptet, gute Argumente zu haben. Ich sehe: Panikmache und Verteufelung. Dafür zahle ich keine 5 € Eintritt.                          ** RS  ***  

Keine Kommentare: