Samstag, 25. Juli 2015

Bruderhand und Schwestermund

Samstagmittag, Hamburger Innenstadt. Ein Häuflein älterer Männer und Frauen singt christliche Lieder. Ein Schild verweist wacker auf eine Botschaft. Ein Herr begleitet mit harmonisch gestimmter Guitarre den Gesang, der erfreulich un-perfekt an mein Ohr dringt. Un-perfekt und kreuzbrav im Ausdruck. Hier rufen keine Neo-Expressionisten ihre Verzweiflung gen Himmel, keine Soul- Diven wiegen exaltiert ihre Kurven, kein "Dschiehses" wird abgerockt. Sie haben es schwer, die Männer und Frauen vom "Missionswerk Bruderhand e.V." und der "Evangeliums-Christen-Baptis-tengemeinde Hamburg". Hier, mitten auf dem Areal der großen herrschenden Mainstream-Religion KONSUMISMUS, der in Fußgängerzonen Tempel an Tempel reiht, in denen Unzählige ihr Herzblut sprich Geld geben, haben im orthodoxen Sinne Gläubige keine Chance. Die anderen, die Touristen und Einkaufenden, glauben an Shopping, Pop, Sport, Fortschritt, Geld und Demokratie. Jesus bleibt unbehelligt. Keine Antifa-Demo hält dagegen, keine Femen ziehen nackte Oberkörper blank, keine Intellektuellen verteilen Flugblätter.   
                                                                                                                     *RS*  

     

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