Freitag, 27. Februar 2015

Neue Ausgabe von COMPACT

Die März-Ausgabe von COMPACT ist raus, Untertitel "Magazin für Souveränität". Das 68 A4-Seiten starke Heft enthält etliche gut recherchierte und interessante Artikel. Auf 3 Seiten wird an Rudi Dutschke erinnert, den Studenten- und Wortführer, der bis ins Mark radikal und zugleich sozial war. Er wäre heute in der "Linken" wahrscheinlich höchst umstritten, suchte er doch den Dialog und die Debatte auch und gerade mit Andersdenkenden. So schrieb er im Dezember 1968 etwa Josef Bachmann ins Gefängnis, der ein gutes halbes Jahr zuvor auf Rudi ein Attentat verübte und den Studentenführer schwer verletzte. * "Stoppt Putin die NATO?" fragt Chef-Redakteur Jürgen Elsässer. Ich blicke nicht ganz durch bei dem Thema - was allerdings nicht an dem m.E. gut lesbaren kompetenten Artikel liegt. In meinem Denken spielen moralische und macht-strategisches Ideen eine Rolle. Es gibt einige Argumente, die für Putin sprechen, auch wenn ich die homophobe Stimmung, die in seinem Land erzeugt wird, total daneben finde. Die Frage ist, ob ein Mann mit derart viel Macht und Einfluß noch hinterfragbar ist. Gibt es in seinem Umfeld noch Menschen, die ihn kritisieren dürfen? Es gibt einen weiteren Artikel über den russischen Präsidenten: "Putin und die deutsche Perestroika". Vielleicht komme ich darüber der Beantwortung meiner Frage näher. * Weitere Themen: NSU ("Nationalsozialistischer Untergrund"), "Aufstand gegen den Euro" (über den Sieg der griechischen Linken), "Jeden Tag Folter" (über Guantanamo und andere Folterzentren der USA), "Ein Monstrum, das wir selbst gezüchtet haben" (Interview mit dem frz. Schriftsteller Alain de Benoist), ein 6-seitiges Dossier "Lügenpresse_Wie wir täglich betrogen werden" u.a. * Am meisten freut mich aber der Artikel "Mut zum Zuhören" über den Chefdirigenten der Sächsischen Staats-kapelle Christian Thielemann. Durch eine Fernseh-Doku weiß ich, daß der Mann über ein ganz ungewöhnliches Format verfügt, als Mensch, Musiker, Fachmann und Könner. Compact zitiert den Dirigenten: "Pegida hat sich für ihre Aktivitäten Dresden ausgesucht, die Stadt, die am 13. Februar 2015 des 70. Jahrestages ihrer Zerstörung durch alliierte Bomber gedenkt. Die Stadt, die zu spüren bekommen hat, dass Unrecht niemals mit Unrecht zu vergelten sein darf. Dieses Trauma und diese Erkenntnis haben sich tief in die Seele der Stadt und ihrer Menschen eingegraben. ... Den Mutlosen ... wieder Mut machen und den Unzufriedenen zuhören, das scheint mir das Gebot der Stunde zu sein.
Und ihnen jene Toleranz entgegenbringen, derer wir uns rühmen." - Schöne Worte - diesem Mann nehme ich sie ab ...
                                  *RS*

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