Donnerstag, 9. Oktober 2014

Brief an Frau Sosnowski, Red. des Wilhelmsburger Wochenblatts


Sehr geehrte Frau Sosnowski!
Vor ca. dreieinhalb Monaten waren Sie zu Gast bei mir, gemeinsam mit Hr. Kutzner und Frau Bathen-Helmich von Reiherstieg TV. Wir unterhielten uns fast eine Stunde lang über unsere Videos, Tide TV und unseren Bezug zum Stadtteil. Sie machten zahlreiche Notizen und versprachen, einen Bericht im Wilhelmsburger Wochenblatt zu bringen. Gegen Ende des Besuchs machten Sie noch ein Foto von vor meinem Werkstatt-Fenster.
Seitdem, d.h. seit Ende Juni, warten wir vergeblich darauf, daß Sie den Bericht über Reiherstieg TV im Wochenblatt veröffentlichen.
Frau Bathen-Helmich telefonierte mit ihnen vor ca. 6-7 Wochen und fragte, wann denn nun der Artikel erschiene. Sie entschuldigten sich, so meine Mitstreiterin, daß der Bericht noch nicht abgedruckt wurde, aber er werde, so Ihre Aussage, in einer der nächsten Ausgaben erscheinen.
Und Sie sagten noch etwas: Bisher wären „so viele wichtigere“ Themen da gewesen, denen Sie halt den Vorzug gegeben hätten.
Ich finde diese Aussage sehr respektlos, ja beleidigend. Ich weiß nicht, ob Ihnen das „so viele wichtigere“ unbewusst herausgerutscht ist, oder ob es eine Provokation war? Sie zeigen, daß Sie nicht nur unsere Initiative gering schätzen, sondern auch, was sie von den zahllosen Menschen halten, die wir allein in diesem Stadtteil schon interviewten.
Ich kann mir nicht vorstellen, daß Sie persönlich etwas gegen Herrn K. oder Frau B.-H. haben.
Vor ca. 2 Jahren hatte ich den Wochenblatt-Redakteur Herrn von Savigny bei mir zu Gast. Er hatte sich bei mir gemeldet, um etwas über mich und meine Aktivitäten zu schreiben. Ich bat ihn, doch ein Foto von meinem Schaufenster zu machen. Er war davon nicht begeistert.  Er meldete sich danach nicht mehr. Keine Absage, nichts.
Vor ca. drei Jahren bekam ich von Frau Deh eine Zusage, sogar schriftlich, daß sie etwas über mein Schaufenster schreiben wolle. Sie hatte sogar schon eine Zusage von Frau Pittelkow, der damaligen Redaktions-Leiterin des Wochenblatts. Seitdem hörte und sah ich nichts mehr von Frau Deh.
Die nicht eingehaltenen Zusagen seitens des Wochenblatts, zuletzt von Ihnen, haben also bereits eine gewisse Tradition. Ich finde das nicht in Ordnung.
Ich vermute, es hängt mit meiner kritischen Haltung gegenüber der IBA im Speziellen und Gentrifizierung im Allgemeinen zusammen.
Zu den Projekten im Stadtteil, die Sie für „wichtiger“ halten, zählt u.a. das TV-Projekt, das sich inzwischen „Inselflimmern“ nennt. Ich vermute, daß Sie dieses Projekt, das gerade neu beginnt, deshalb für wichtiger als unseres halten, weil es von der IBA bezuschusst wird. Dies ist offenbar ein Qualitäts-Kriterium, das alle anderen Kriterien überragt.
Ich weiß, daß es im Stadtteil Leute gibt, die mich mit allen Mitteln klein halten wollen. Aus diesem Grund wurde ich auch von IBA-Verantwortlichen aus bestimmten Pub-likationen ausgegrenzt – bei Projekten, die ich federführend und Maßstäbe setzend anleitete.
Ich möchte gern von Ihnen wissen, weshalb der zugesagt Artikel nicht erscheint. Ich sah Sie Ende Juni das erste Mal und weiß nicht, was Sie gegen mich haben. Irgend etwas scheint es zu geben, weshalb Sie uns seit Monaten hinhalten.

Bitte teilen Sie mir - uns - mit, was Sie davon abhält, über Reiherstieg TV zu schreiben.

mit höflichem Gruß

Raimund Samson

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