Donnerstag, 10. Oktober 2013

Peter Paul Zahl liest "Anansi und die Krebse" (1994)



Fast 20 Jahre sind seit der Lesung von Peter Paul Zahl  im Hamburger Literaturhaus vergangen. Ich brachte den Text "Anansi und die Krebse" mehrfach in meinen RADIO BRISANZ-Sendungen, mit denen ich: bzw: Wir (waren eine Radio-Gruppe) ... zweimal im Monat unser FSK-Publikum erfreuten. Später gelang es mir sogar, einige Leute zu ärgern. Darauf bin ich heute noch stolz. **   Peter Paul Zahl  haben wir immer gerne gebracht, denn er gehörte nicht zur unüberschaubar großen Zahl jener, die mehr oder weniger routiniert in Buchstabensuppe rührten und manchmal Kuchen daraus buken. DAS konnte PP Zahl AUCH. Im Unterschied zu den zahlenmäßig Dominanten aus dem bürgerlichen Lager focht er noch ernsthaft für gesellschaftliche Veränderungen. Darin wirkte er "anachronistisch", ja "altmodisch". ** Die 90-er Jahre habe ich als eine Zeit in Erinnerung, in der einst "engagierte" Autoren und Künstler/Innen politisch resignierten und, "aufgeklärt" wie sie waren, sich mehr und mehr auf das scheinbar "Eigentliche" zurückzogen, nämlich: "Literarische" Werke zu schaffen. PPZ tat das AUCH, aber es blieb ein Rest, eine Art Überschuß, der nicht einfach in Literatur zu transformieren war. Die meisten suchten Anerkennung und Erfolg um jeden Preis - PPZ trug ein T-Shgirt mit der frechen Aufschrift "ich hoffe, ich störe". ** PPZ zu schätzen bedeutet nicht, Reklame für die RAF zu machen, für deren Ideen er 10 Jahre im Knast saß. Der Mann war ein Non-Konformist, der für seine utopischen Vorstellungen durchs Feuer ging. Er ließ sich auf die Menschen ein, mit denen er zu tun hatte. Das zeigt auch diese Lesung.   *RS* 

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