Freitag, 15. März 2013

Guy Debord auf der Elb-Insel


Die Veranstaltung gestern abend im WESTEND war für mich sehr spannend. Zum einen weil ich ersmals ein „Philosophisches Gespräch“ vorbereitete und leitete. Zweitens weil das Buch „Die Gesellschaft des Spektakels“ von Guy Debord  mit seinen auch provokanten, teilweise „irrationalen“ Äußerungen auch 18 Jahre nach dem Tod des Autors von seiner Kraft und Spannungsgeladenheit nichts eingebüßt hat. Erwartungsgemäß kamen wir bezüglich der Gesellschaft des Spektakels nicht zu einem Konsens. Es war aber auf jeden Fall –auch für die anderen 6-8 Teilneh-merInnen der Runde (zwei gingen vorzeitig)- ein interessanter Abend. *** Für mich ist Guy Debord auch heute noch in gewisser Weise „aktuell“, weil er, als Dichter, Autor, Filmemacher kritische Gesellschaftstheorie und Kunst unter einen Hut bringt -  organisatorisch mit der Gründung der Situationistischen Inter-nationale.  Das Buch „Die Gesellschaft des Spektakels“, an Feuerbach, Marx und vor allem an HE-GEL orientiert, zieht in sein theoretisches Geflecht neben  Marx auch Bakunin ein, eine der beiden großen Figuren und Köpfe des Anarchismus des 19. Jahrhunderts. Debord erweist sich als Kenner linker Gesellschaftskritik, auch indem er Trotzkij (vielen bekannt durch den von ihm geprägten Begriff der „Permanenten Revolution“) in sein Wortgebäude einbaut.  *** Zwei Stunden sind recht wenig für so ein Buch, bei dem man –so auch diese Runde- vom Hunderdsten ins Tausendste gerät ... Nachträge zu diesem Thema sind willkommen. Beim nächsten Mal allerdings, am 11. April, 19 Uhr 30 im WESTEND, Vogelhüttendeich 17, geht es um die Rolle des Lehrers, angelehnt an Passagen aus Peter Sloterdijks Buch „Du mußt dein Leben ändern“. Gotthold Eichkorn wird vorbereiten. **RS**

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