Dienstag, 4. Dezember 2012

Matussek: "Eklat" bei Beckmann

Der TV-Sende-Termin liegt ein paar Jahre zurück, aber you tube macht’s möglich, auch mit einigem Abstand zu reagieren.  *** Mich interessierte die Verbindung Puppenspiel und Matussek.  Der Mann marschiert mit einer Goethe-Puppe auf der einen und einer Mini-Kamera in der anderen Hand ins Studio. Power hat der Mann, genaugenommen ein x-faches zu viel, um auch nur halbwegs sensibel eine Handpuppe zu führen. In Deutschland zählt Puppenspiel nicht als Kunst – man geht damit möglichst lieblos um. Matussek demonstrierte das ganz gut.  Und hat die Lacher auf seiner Seite. Handpuppe Goethe am Busen einer Blondine, das Ganze als „West-östlicher Diwan“ ausgegeben: Nicht schlecht der Witz. Wenn auch sehr sehr flach. Beckmann finde ich nur peinlich, wie er den Blogger als eine Mega-Figur aufbaut: „Der Mann mit den 1000 Masken ... er hat die großen Debatten ins Netz gebracht ...“  Beckmann ist ein schlechterer Schauspieler als Matussek. Wenn B. versucht, „emotional“ zu sein --was selten vorkommt-  verschiebt er nur um eine Nuance seine Moderatoren-Maske. Bei Beckmann ist Nüchternheit vorprogrammiert. Diesbezüglich ist ihm Matussek ein paar Dutzend Schritte voraus. Der Mann schauspielert nicht übel, er kann auch Affekte simulieren. * Was ist echt an dieser Sendung, an der Kooperation Matussek-Beckmann? Worauf zielt der inszenierte „Eklat“ ab? Richtig: auf Quote. * Diese Art Spiel hat etwas Frivoles. Die Kunst besteht hier darin, Probleme zu erzeugen, wo eigentlich keine sind. Dem Matussek geht’s gut, aber er latscht scheinbar zerknirscht, mit aufgespanntem Regenschirm,  durchs Hamburger  Grau. That’s TV-Unterhaltung. Nein: Das ist ein Erfolgs-Rezept für TV-Unterhaltung.  * Ich fühle mich als Zuschauer gut unterhalten, aber es zurück bleibt ein flaues Gefühl.   *R.S.*  

Keine Kommentare: