Freitag, 23. November 2012

W.I.R. Nov/Dez 2012

S. 3 „Wald im Haus“ – „Eröffnung des IBA-Projekts „Wälderhaus“. Zu besichtigen: tote Baumstämme aus dem Duvenstedter Brook. Ist das der Ersatz für 5000 gefällte Bäume auf Wilhelmsburg?“  - ein gut informierter wie kritischer Bericht über das 17 Mio. € teure Haus. – Mit diesem Gebäude dürfte es staatlichen Stellen noch leichter werden, egal wo jede Menge Bäume zu fällen. Was brauchen wir echten Wald? Im „Wälderhaus“ kann sich jeder sein BILD vom Wald machen. Darauf kommt es offenbar an.Der zweite Artikel auf dieser Seite nimmt die „Zugangskontrollen“ unter die Lupe, mit der die igs-security Kleingärtner schikaniert. Ebenfalls gut recherchiert. S.4/5:  Zwei Seiten werden Bürgerhaus-Chefin Bettina Kiehn geschenkt, mit dem Abdruck einer Rede, die sie am 19.10. in ihrer Einrichtung hielt. Dazu, in Erbsenzähler-Manier, Anmerkungen der WIR-Redakteurin Sigrun Clausen. Ich halte Frau Kiehn für eine der am meisten überschätzten Personen auf der Elb-Insel. Sie ist sehr clever: Distanzierte sich öffentlich von der IBA, aber nicht von ihrem Leitungs-Posten im IBA-Bürgerbeteiligungs-Gremium. Persönliche Macht ist eben alles! Da kann Frau K. ihr unbe-queme Meinungen einfach ignorieren. Sie hat einen gut bezahlten Job, versucht politisch mitzumischen. – Meine Tip: Im nä. oder übernä. Jahr läßt sie sich von der SPD oder den Grünen einen Preis verleihen. Das gibt der Karriere noch mal nen Schub. * S. 6 schreibt Astrid Christen über den „Trend: Viele IBA’s mit viel Bürgerengagement“. Schade, der sympathi-schen Elb-Insulanerin fällt nichts Besseres ein, als sich zur blinden IBA-Befürworterin zu machen. Zitat: „Das freie Feld des ehemaligen Tempelhofer Flughafens lässt das Herz eines jeden Planers höher schlagen. Tja, und natürlich ...  Also, in den nächsten Jahren dürfen wir mit einer Fülle von Innovationen und kreativen Bürgerprozessen aus den IBA-Städten rechnen.“  - S. 10/11 CHANCEN: Die Situation der Wilhelmsburger Arbeitslosen ist bitter (IBA und igs haben daran NICHTS geändert, allem akademischem Blabla zum Trotz). Es gibt aber immer Leute, die, wenn schon keine Vorteile, so doch zumindest keine Nachteile davon haben. Sie nutzen ihre bezahlte Arbeitszeit, um auf solchen Veranstaltungen einen guten Eindruck zu machen (etwa der IBA-Koordinator PraxisLernen).  * Auf S. 21 beschreibt Marco Moreno seine Meinung dazu, daß das Kirchdorf-Wilhelmsburger Gymnasium in „Helmut-Schmidt-Gymnasium“ umbenannt wurde. Moreno weist dem Altbundeskanzler eine ganze Latte negativer Attribute zu, so gingen ihm etwa die Kürzungen beim Sozial- und Arbeitslosengeld bei HartzIV nicht weit genug, er war Verfechter der Kernenergie, entschieden gegen einen EU-Beitritt der Türkei usw. usw. Moreno sieht selbstredend  Schmidts Verdienste bei der Sturmflut-Katastrophe 1962, fragt aber, ob man als Namensgeber des Gymnasiums nicht Hans Leipelt oder andere Antifaschisten hätte nehmen können. Die Frage ist berechtigt und mutig. Ich meine: Wilhelmsburg und die Politiker-Innen, die hier das Sagen haben, sind einfach zu brav und konformistisch, um bei Problemen zu Lösungen zu kommen, die nicht dem mainstream entsprechen. Helmut Schmidt ist seit Jahren everybody’s darling.Marco Moreno schreibt sich mit diesem Leserbrief in die kleine, aus zwei oder drei Handvoll bestehende Schar Wilhelmsburger, die unbequem, ja störrisch eigenen Kopf und eigene Position behaupten. WELCOME IN THE CLUB!  Ich erinnere mich noch, wie Marco ca. 2006 als 1€-Jobber im book&byte-Laden (Veringstr.) der AIW eine anspruchsvolle, interessante Bücher-Ecke einrichten wollte. Pastor Henatsch, der guh-te Ong-kel Nikolaus der Elb-Insel, verhinderte dies seinerzeit mit autoritärem Eingriff.  WELCOME, Marco Moreno. Ich würde mich freuen, wenn du auch in Zukunft unbequeme Positionen vertrittst. Wir brauchen eigenständige Köpfe. Opportunisten gibt es genug.   ***R.S.***  

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