Sonntag, 30. September 2012

Peinlich peinlich peinlich

„Flaschenmob“ nennt sich eine Aktion mit gleich zwei frommen Untertiteln: „Ein Zeichen gegen Armut“ und „Armut begegnen“. Am 17. Oktober dürfen auf dem Jakobikirchhof (U-Bahn Mön-ckebergstr.) Pfandflaschen abgegeben werden, als Spende. Ab 17 Uhr präsentieren „Jugend-gruppen und Schulklassen“ „kreative Beiträge zum Thema“. * „Schirmherrin“ des Aktionstags ist Bischöfin Kirsten Fehrs. *  In der obersten Führungsetage der ev. Kirche wird offenbar nach-gebetet, was gewisse Medien gerne regelmäßig  in ihre Berichterstattung einfließen lassen: Die Verarmung in diesem Land. Tatsache ist: Deutschland ist reich, sehr reich sogar, und immer noch reich. Dagegen kann noch so sehr angelogen werden. Materiell gesehen ist unser Land immer noch ein Luxus-Staat. Allem Krisengerede zum Trotz. Gerade wegen des Reichtums kommen so viele Wirtschaftsflüchtlinge hierher. Anders sieht es auf anderem Gebiet aus. Dieses Deutschland ist dabei, mental und kulturell abzubauen. Es gibt geistige Verarmung, Verdummung und emotionale Verblödung. Wer nicht mit Scheuklappen umhergeht, bemerkt dies auch. Nur: Mit frommen Sprüchen, „engagierten“ Artikeln und symbolischen Aktionen ist diese Tendenz nicht aufzuhalten. * Die Aktion „Armut begegnen“ geht komplett an einem zentralen Problem vorbei. Weder greift sie den Superreichen Hamburgs ans Portemonnaie noch tut sie irgend jemandem weh. Eine Alibi-Veranstaltung. Peinlich peinlich peinlich.  *R.S.*  

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