Dienstag, 11. September 2012

24 Jahre Bildungsoffensive


Seit ca. Herbst 1988 gibt es das Kunstbüro Wilhelmsburg. Im darauf folgenden Jahr ging es los mit regelmäßigen Veranstaltungen. Ob Lesungen, Ausstellungen, Feste, Herausgabe von Anthologien und Zeitschriften, Radio-Sendungen – alle unsere Projekte hatten immer auch mit BILDUNG zu tun.  * Mich erreichte eine Einladung zur RBK (Regionale Bildungs-Konferenz) Elbinseln am 10.9. Leider konnte ich gestern nicht. Die RBK Elbinseln wurde im Oktober 2011 gegründet. „Es handelt sich“, lese ich, „bei der RBK um eine Art Ent-wicklungsgremium für gebietsbezogene Bildungskonzepte, die mehr Beteiligung der Akteure vor Ort realisieren möchte und Zusammenhänge zu den Planungen der Fachbehörden und zu den Bezirken herstellt.“ Auch wenn mein Verein „inhaltlich“ einen anderen Bildungs-Begriff vertritt als staatliche Behörden und deren Vertreter; auch wenn wir uns „formal“ erst recht von Schulen und ähnlichen Einrichtungen unterscheiden: Ich begrüße, daß wir eingeladen sind, an den RBK teilzunehmen und uns ggfs. dort einzubringen. * Dem Kunstbüro geht der Ruf voraus, „undergroundig“ und „subkulturell“ zu sein. An diesem Gerücht ist einiges wahr. Dies bedeutet jedoch nicht, und war auch in der Vergangenheit nie so zu verstehen, daß wir bürgerliche Werte generell ablehnen und bekämpfen. Wir meinen: Bildungs-Arbeit ist notwendig. Es gibt offizielle Lehrpläne, Curricula, staatliche und kirchliche Einrichtungen etc., die für flächendeckende Al-phabetisierung, Entwicklung von Intelligenz, Sensibilität, Bildung (Allgemein- und Spezialwissen) sorgen – und dabei auf einen riesigen Etat zurückgreifen können. Und es gibt kleine bis winzige Einrichtungen wie unsere in dieser Gesellschaft, die von eher individuellen Positionen aus ihre Bildungsangebote unters Volk bringen. Ca. 90 Lesungen, weit  über 214 Radio-Sen-dungen, 20 Ausgaben von zwei Zeitschriften, zahlreiche Ausstellungen, mehrere Anthologien : Wir führen eine Nischen-Existenz, sind in gewisser Weise Außenseiter – gehören aber auch dazu, sind ein Teil der Gesellschaft. Irgendwann in diesem oder im nächsten Jahr wird eine Neuauflage der Broschüre „Bildungseinrichtungen auf den Elb-Inseln“ erscheinen. In der 1. Ausgabe war das Kunstbüro nicht vertreten. In der Neuauflage werden wir mit dabei sein. Als Außenseiter ? – Egal! Hauptsache dabei.  *R.S.*

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