Es macht Spaß, Zigarren-Bauchbinden zu ersteigern. Je
mehr verschiedene, desto besser. ABER: Es wird mir auf Dauer langweilig, ZBB
aneinander zu reihen und Briefmarken-Alben damit zu füllen oder Blätter vollzukleben. Deshalb interessiere ich mich auch dafür, wie andere Sammler ihre Schätze aufbewahren
bzw. präsentieren. * Vor einigen Wochen
erwarb ich für wenig Geld bei e-bay ein Heft
mit eingeklebten ZBB. Die Kladde stammt m.E. aus den 60-er bis 80-er Jahren,
und zwar aus der ehemaligen DDR. Es sind deutlich „Gebrauchsspuren“ zu er-kennen, u.a. Abdrücke, die vom Klebefalz stammen. Die darin enthaltene
chemische Substanz führte zu Flecken auf dem Heft-Papier, aber auch auf den ZBB
selber. Sie werden dadurch teilweise durchscheinend, wie bei Fett. Der oder die
Vor-Besitzerin teilte das Heft seitenweise nach folgenden Kategorien auf: „Brasil“, „Flor Fina“ (Abb.), „Bruns“, Karel I“, „Porträt“, „Firmenschilder“
(Abb.), „Kronen und Wappen“ (Abb.),
Tiere und Wappen“, „Neuhaus“. Dann
folgten noch zwei unbe-schriftete Seiten mit ZBB. * „Brasil“
und „Flor Fina“ sind Tabaksorten
bzw. Bezeichnungen von Reifegraden; „Bruns“
und „Neuhaus“ sind deutsche Firmen, „Karel
I“ ist eine holländische Firma. Die anderen Überschriften fassen zusammen, was auf den jewei-ligen ZBB dargestellt ist. * Die ZBB sind aus
Westdeutschland, der DDR, Holland, vielleicht auch aus Belgien. * Der Kern
meiner Untersuchung läuft auf die Frage hinaus: Was ist an diesen Papierteilen faszinierend?
Wie komme ich und wie kommen andere dazu, so etwas zu sammeln? Eines scheint klar:
Ästhetischer und materieller Wert sind nicht dasselbe. Es ist wie mit
Fetischen, die eine magische Bedeutung
haben. Zigarren-Ringe, die mir viel wert sind, können einem anderen total gleichgültig sein. 99,999 der Bevölkerung können wahrscheinlich generell keinen Wert darin erkennen. – Für mich sind sie ein interessanter Forschungsgegenstand. *R.S.*
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