Montag, 9. Juli 2012

La Vitola (11) - Andere Sammlungen




Es macht Spaß, Zigarren-Bauchbinden zu ersteigern. Je mehr verschiedene, desto besser. ABER: Es wird mir auf Dauer langweilig, ZBB aneinander zu reihen und Briefmarken-Alben damit zu füllen oder Blätter vollzukleben. Deshalb interessiere ich mich auch dafür, wie andere Sammler ihre Schätze aufbewahren bzw. präsentieren.  * Vor einigen Wochen erwarb ich für wenig Geld bei e-bay ein Heft mit eingeklebten ZBB. Die Kladde stammt m.E. aus den 60-er bis 80-er Jahren, und zwar aus der ehemaligen DDR. Es sind deutlich „Gebrauchsspuren“ zu er-kennen, u.a. Abdrücke, die vom Klebefalz stammen. Die darin enthaltene chemische Substanz führte zu Flecken auf dem Heft-Papier, aber auch auf den ZBB selber. Sie werden dadurch teilweise durchscheinend, wie bei Fett. Der oder die Vor-Besitzerin teilte das Heft seitenweise nach folgenden Kategorien auf: „Brasil“, „Flor Fina“ (Abb.), „Bruns“, Karel I“, „Porträt“, „Firmenschilder“ (Abb.), „Kronen und Wappen“ (Abb.), Tiere und Wappen“, „Neuhaus“. Dann folgten noch zwei unbe-schriftete Seiten mit ZBB.  * „Brasil“ und „Flor Fina“ sind Tabaksorten bzw. Bezeichnungen von Reifegraden; „Bruns“ und „Neuhaus“ sind deutsche Firmen, „Karel I“ ist eine holländische Firma. Die anderen Überschriften fassen zusammen, was auf den jewei-ligen ZBB dargestellt ist. * Die ZBB sind aus Westdeutschland, der DDR, Holland, vielleicht auch aus Belgien. * Der Kern meiner Untersuchung läuft auf die Frage hinaus: Was ist an diesen Papierteilen faszinierend? Wie komme ich und wie kommen andere dazu, so etwas zu sammeln? Eines scheint klar: Ästhetischer und materieller Wert sind nicht dasselbe. Es ist wie mit Fetischen, die eine magische Bedeutung haben. Zigarren-Ringe, die mir viel wert sind, können einem anderen total gleichgültig sein. 99,999 der Bevölkerung können wahrscheinlich generell keinen Wert darin erkennen. – Für mich sind sie ein interessanter Forschungsgegenstand.  *R.S.*  

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