Samstag, 23. Juni 2012

hinz+kunzt #232 Teil 2

Ein Artikel der h&k-Ausgabe #232 ist dem Hamburger Kunst-Sammler Falckenberg gewidmet.  Der Herr ist Multi-Millionär und scheffelt sein Geld durch Erfindungen, mit denen er neue Standards an Zapfsäulen setzte. So erzählte es mir ein Mann, der für Falckenberg arbeitet(e). Außerdem schwingt Dr. Harald Falckenberg das Zepter im Hamburger Kunstverein und tut sich durch großartige Ausstellungen hervor, die er in den Harburger Phönix-Hallen organi-siert. Der Mann hat schwer zu schaffen an seinem Los, klagt er doch: „Die Künstler denken meist nur an sich.“ Wahrscheinlich hat er schon einige Millionen für Kunst ausgegeben – und einige der von ihm angekauften Werke haben an Marktwert verloren. Schlimm! Ich möchte Herrn Falckenberg helfen. Deshalb lade ich ihn zu einer Tasse Tee und einem Stück Kuchen ein. In mein Wohn-Atelier. Thema des Gesprächs: Der EGOISMUS der KÜNSTLER. Vielleicht kann ich mit ein paar Gedanken Hilfestellung geben?! 2007 hatte ich Falckenberg selber einen Brief geschrieben mit der Bitte um Unterstützung. Ich suchte für die Wilhelmsburger Busga-lerie (Kunstbüro Wilhelmsburg) händeringend Geldgeber/Sponsoren. Die Hamburgische Kulturstiftung hatte abgesagt, ebenso die Kulturbehörde. Von denen kamen immerhin Absagen – von Dr. Harald Falckenberg nicht mal das. Es wäre um lächerliche sechs- oder 700 €uro gegangen. Dabei unterhält Dr. Falckenberg einen eigenen Mitarbeiter-Stab, die sich nur um seine Kunst-Projekte kümmern. Wenn ich den hinz+kunzt-Artikel lese, wundere ich mich im Nachhinein noch mehr, daß 2007 keine Antwort kam. Hinz+kunzt zitiert den Mann mit den Worten: „Und ich kann so schlecht nein sagen“. Ahhh ... ich begreife: Ahhh, CAPITO: Weil er so schlecht nein sagen kann sagt er NICHT MAL das. * Da ich nicht „Gleiches mit „Gleichem“ ver-gelte, lade ich den Herrn also (s.o.) zu einem Gespräch ein. Ich bin zwar, materiell gesehen, vergleichsweise sehr arm, aber zu einer Tasse Tee und einem Stück Streuselkuchen für Herrn Falckenberg reicht es allemal. Ich verspreche auch, daß ich den Sammler nicht drängen werde, ein Bild von mir zu kaufen oder ein Projekt des Kunstbüro Wilhelmsburg zu unterstützen. Ich möchte ihn aber ein wenig trösten, weil „Die Künstler denken meist nur an sich“. ***** Ich frage mich: Aus welchem Grund setzt h&k einem Multi.-Millionär ein Schmuse-Denkmal? Der Artikel ist wie ein roter Teppich mit Goldbrokarden, über den die Redaktion des Hamburger Straßen-magazins  (?!) einen Mann wandeln läßt, der mit Obdachlosen, Randständigen, Outlaws etc. nun wahrlich nichts zu tun hat. Im Gegenteil. Wenn mich nicht alles täuscht, sind besondere Merkmale Falckenbergs seine Pfeffersack-Mentalität, Arroganz und Geiz. Ich lasse mich gerne eines besseren belehren. Am bsten in einem persönlichen Gespräch. * Was ist in die H+k-Redaktion gefahren? Würde Herr Falckenberg jemals ein Bild etwa von Erich Heeder kaufen, einem Künstler, ehemaligen Obdachlosen und hinz&kunzt-Verkäufer der ersten Stunde? – Es gibt eine Menge Projekte von Außenseitern, Unterprivilegierten, kreativen Outlaws in dieser Stadt. No budget-Projekte. DARÜBER wünsche ich mir Berichte. – In dem Zusammenhang kann ich die BILD-Zeitung loben. BILD brachte vor einigen Wochen einen Bericht über einen Mann, der in einer Obdachlosen-Unterkunft lebt und jeden Morgen mit seinem Fahrrad losfährt, das über und über mit Fähnchen, Wimpeln und ähnlichen Accessoirs bestückt ist. Beim Bismarck-Denkmal macht er Stop und spielt Fußball. Allein. Mit sich selber. +++ So etwas berührt mich. Und nicht  die Geschäftsgebaren und PR-Tricks eines Multi-Millionärs, der zu viel Geld hat, um es auszugeben – und trotzdem noch jammert. * Wie PEINLICH PEINLICH PEINLICH: Ein sogenanntes „Straßen-Magazin“ als Steigbügel-Halter für die Upper Class.   *R.S.* 

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