Samstag, 21. April 2012

w.i.r. april/mai 2012

Gregor Waschkowski ist Wanderruderwart im Wilhelmsburger Ruder Club von 1895 e.V.  Er beschreibt detailliert und belegt anhand konkreter Zahlen, was für ein Irrsinn bzw. Schildbürger-streich die 26 Mill. € teure neue Schleuse für einige Wilhelmsburger und Besucher bedeutet. Die bisherige Dauer des Schleusengangs vervielfacht sich. Ein Beispiel: Je nach Wasserstand (Tide) dauerte ein Schleusengang bisher 5-15 Minuten. Bei der neuen Schleuse soll der Vorgang 15-30 Minuten dauern.  Bei einer Tour muß eine Barkasse zweimal durch die Schleuse, wird also mindestens 30 Minuten aufgehalten. Waschkowski rechnet vor: Eine Barkasse zu mieten kostet 300 € pro Stunde. Allein die halbe Stunde Wartezeit würden also 150 € kosten. Wer würde das noch bezahlen? * Der Wahnsinn geht weiter bzw.  das kalkulierte Ausnutzen der durch Gentrifizierung und Bau-Boom geprägten Situation in Wilhelmsburg: Nun soll ein mehr als 100 Jahre altes Gebäude an der Ecke Vogelhüttendeich-Rubbertstraße abgerissen werden. Einige Wilhelmsburger engagieren sich für den Erhalt nicht nur dieses Gebäudes. (Engagierte-Wilhelmsburger@live.de) * Das Thema Seilbahn über die Elbe ist noch nicht vom Tisch, im Gegenteil. Am 25.4. laden die potentiellen Bauherren ins Bürgerhaus ein (Beginn: 18 Uhr 30).  – Wir erleben die ins Gigantische gestiegenen Kosten der Elb-Philharmonie, wir müssen feststellen, daß beim Bau der neuen Schleu-se schwere Fehler gemacht wurden. Hamburg aber hat noch längst nicht die Schnauze voll von Mega-Projekten. Als ob Wilhelmsburg nicht auch ohne so einen Sch...  ein lebenswerter Ort sei. * „Kunst, Kultur & Kohle. Eine Broschüre setzt sich kritisch mit der IBA-Kulturpolitik und den beteiligten KünstlerInnen auseinander.“  Hier findet ein w.i.r.-Redakteur leicht kritische Anmer-kungen zum Wilhelmsburger „Kulturstammtisch“. – Meine Meinung zur Broschüre: 1. Die Anony-misierung der Text-Beiträge wirkt wie Nebel in einer Situation, bei der Kritik angebracht ist, aber auch die Kritiker erkennbar sein müssen. 2. Beim Künstlerstammtisch sind Leute federführend, die von Kunst keine Ahnung haben UND auch erst garnicht auf die Idee kommen, sich mit der  Wilhelmsburger Kunst-Szene ernsthaft zu befassen. Ausgerechnet JvP, der mir wörtlich sagte „Ich hab gar keine Kultur“ (er schien stolz darauf zu sein) schwingt sich zum Chef-Ideologen auf. Seine Sichtweise auf Kunst und Kultur: Rein funktional. Das Verhältnis der Künstler zur IBA als Para-meter für seine (rein ideologischen) Werturteile. Gleichzeitig wird so getan, als werteten die Autoren der Broschüre nicht. Ich finde das verlogen. Naja, beim letzten Mal waren nur 5 oder 6 Leute da, wie mir eine Besucherin erzählte. 3. Das Haupt-Problem für KünstlerInnen ist nicht fehlendes Geld. Geld schafft nicht gute Kunst. Das weiß jeder halbwegs intelligente Mensch.  Künstler brauchen Möglichkeiten, ihrer Arbeiten (Bilder, Texte, Musik, Skulpturen, Theater-Stücke usw.) zu zeigen. Welche Initiativen gehen diesbezüglich vom „Kulturstammtisch“ aus? Keine. Nichts. *** usw usw    www.inselrundblick.de     *R.S.* 

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