Sonntag, 5. Februar 2012

Summerhill - 90 Jahre nach der Gründung


Das unter der Leit-Idee „Antiautoritäre Erziehung“ propagierte Erziehungs-Modell Summerhill (England) war lange Zeit mein großer Traum; nach verkorksten Jahren im katholischen Jungen-Internat. Das SZ-Magazin brachte in der Wochenend-Ausgabe ein längeres Interview mit Zoe Readhead, der Tochter des Gründers A.S.Neill, die seit vielen Jahren die Schule leitet. Es ist immer noch nicht selbstverständlich, wie eine andere Schule strukturiert sein muß bzw. müsste. Natürlich besuchen auch Problem-Kinder die Schule mit angeschlossenem Internat, und auch hier, an einem denkbar freien Ort, passiert es bisweilen, daß Kinder der Schule verwiesen werden müssen. Aber: Jedes Problem und jedes Kind wird individuell behandelt. „Heute haben viele Kinder zu viel Macht“ wird Frau Readhead zitiert. Wir erleben zwar auch manchmal, daß Kinder keine oder zu wenig Macht haben bzw. völlig überforderten Erziehungs-Berechtigten ausgeliefert sind (siehe Wil-helmsburg!) – abgesehen von solchen Ausnahmen ist an der Äußerung der Schul-Leiterin eine Menge dran. * Kinder brauchen Autorität. Und sie brauchen Respekt als einzigartige, un-verwechselbare Lebewesen. Entscheidend sind nicht Theorien, sondern die alltägliche, individuelle Praxis. *R.S.*

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