Mittwoch, 28. Dezember 2011

Planungs-Chaos bei Groß-Projekten


In der BILD war heute eine übersichtliche Grafik über die Kosten der Hamburger Elb-Philharmonie: Von 40 Mio. (1. Schätzung 2003) über 77 Mio. (2. Schätzung 2005) bis 114 Mio. (Vertragsabschluß 2007), dann 323 Mio. (2008 Nachtrag 4). Nun stehen 500 Mio. ("aktueller Stand") im Raum. Diese Mehrkosten werden von der Baufirma Hochtief errechnet, die anscheinend besonders clever darin ist, als maßgebliche Beteiligte die Kosten immer wieder aufs Neue in schwindelerregende Höhen zu treiben - und dabei jeweils einen durchaus seriösen Eindruck zu machen. Am 20. Januar soll es zu einem Gerichtstermin kommen, der wohl keinen Schlußstrich setzen, aber dieser hochoffiziellen Hamburger Planungs-Posse ein weiteres Sahnehäubchen verpassen wird. Ich habe schon lange den Glauben an die Ehrlichkeit und Seriosität der meisten Hamburger Kultur-PolitikerInnen verloren. + bin gespannt, wie Kultur-Senatorin Frau Kisseler ihre Position behaupten wird. * Einer anderen Ztg. entnehme ich, daß die GAL-Hamburg Mitte sich Gedanken macht über die Zeit nach IBA und igs. Sie möchte wissen, "was von den Parks und Gärten bleibt, wie es gepflegt wird und wer das bezahlen soll". Der diesbezügliche Antrag wurde "zunächst an den Umweltausschuß über-wiesen. Dort wurde er am 13. Dezember angenommen." Ich bin sicher: Weder IBA- noch igs-Geschäftsführer wissen definitiv, wann und in welchen Teilbereichen genau ihr Engagement aufhören wird. Was Termine betrifft, lassen sie sich nicht festlegen, weichen aus, tanzen um den heißen Brei herum. Das ist teilweise verständlich - manche Dinge sind eben bestenfalls schwer kalkulierbar. Wer sich, nach bald 5 Jahren Aktivitäten und Bauen auf der Elb-Insel, über die Nichteinhaltung von Versprechen und Planungs-Unsicherheit noch wundert, ist naiv. Gibt es echte, ernstgemeinte Kontroll-Instanzen für die igs/IBA? Nach meiner Erfahrung dient zumindest der IBA-Aufsichtsrat dem bl0ßen Abnicken. * Längst abzusehen sind die Folgen: Die Glaubwürdigkeit unserer offiziellen Politik wird bei vielen BürgerInnen noch weiter ab-nehmen. * Lassen wir es uns trotzdem gut gehen! * *R.S.*

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