Freitag, 9. Dezember 2011

Der Neue Ruf - Ein Leser-Echo


Was "Der Wachtturm" für die Zeugen Jehovas, bedeutet "Der Neue Ruf" für IBA + igs, sprich: Gentrifizierung. Hier haben wir das offizielle wöchentliche Forum für Stadtveränderung von OBEN. Headliner dieser "Zeitung zum Wochenende für Wilhelmsburg und Veddel" Markus Schreiber und Jürgen Drews. Herr Schreiber, der Leiter des Bezirksamtes Hamburg-Mitte, hat in Wilhelmsburg fotografiert und präsentiert seine Bilder nun, zusammen mit historischen Fotos, die Frau Markert von der Honigfabrik zur Verfügung stellte, in einem Buch. Texte: Sigrun Clausen. Der Zeitpunkt ist geschickt gewählt: Weihnachten steht vor der Tür. Immerhin: Dieser Artikel betrifft Wilhelmsburg. Ich hatte bisher nicht die "Ehre", auch nur mit knappen Hinwei-sen auf Lesungen oder Ausstellungen (im Bürgerhaus, Buchhandlung Lüdemann etcetc) bedacht zu werden. Naja, wenn ein Politiker wie Markus Schreiber Fotos knipst, ist das natürlich etwas ganz anderes. Der Mann hat schließlich, was mediale Aufmerksamkeit betrifft, so gar keine Möglichkeiten, GELL! * Jürgen Drews, die Wildecker Herzbuben, Truckstop u.a. waren in Harburg. Von mir aus! Was ein über mehrere Seiten gehender Konzert-Bericht plus Interview mit J. Drews in einer "Zeitung ... für Wilhelmsburg und Veddel" verloren hat, bleibt Geheimnis der Herausgeber. Ich kann es mir aber denken: Die D.N.R.-Hrsg. wissen so wenig über die Kunst- und Kultur-Szene auf der Elb-Insel, daß sie darüber nicht berichten können. Die andere Variante: Sie wollen nicht darüber berichten, da sie generell nur den kulturellen mainstream bedienen. Ab + zu gibts Ausnahmen von dieser Regel, etwa kürzlich mit positiver Berichterstattung über ZOMIA. Es ist chic für etablierte, angepasste Bürger, Bauwagen-Bewohner zu pushen. Da kann man sich selber, ganz nebenbei, ein "progressives" Image verpassen. Die IBA hat das schließlich auch gemacht. Die (zeitweiligen) ZOMIA-Okkupanten sind/waren -nicht nur nach Einschätzung des "Neuen Ruf"- eh bedeutender und interessanter als die schon immer belächelte Kunst- und Kultur-Szene der Elb-Insel. * WIEDER EINMAL ... ich rede mir bald den Mund fusselig ... zeigt sich: Wir brauchen/bräuchten GEGEN-Öffentlichkeit in diesem Stadtteil, ob Zeitungen, Fernsehen, Radio ... welche Medien auch immer: Die andere als die offiziellen, staatlich abgesegneten Blickweisen auf die Menschen, Kunst und Kultur, zeigen. * Lebendiger, freier, schöpferischer Journalismus ist etwas anderes als das, was Der Neue Ruf zu bieten hat. *R.S.*

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