Dienstag, 22. März 2011

wcw-gallery : Gespräch mit Björn Beneditz


Seit 4 Jahren existiert in Wilhelmsburg eine Galerie, in der in ca. monatlichem Abstand Künst-ler-Innen aus dem In- und Ausland vorgestellt werden. Die vier Betreiber sind (ehemalige) HfBK-Studenten. Mit einem von ihnen, Björn Beneditz, führte ich ein längeres Gespräch. * Die WCW-gallery ist ein auf Unabhängigkeit ausgerichtetes Unternehmen und nicht kommerziell orientiert. Die präsentierten Künstler sind im weitesten Sinn der Konzept-Art zuzurechnen. Bis Ende letzten Jahres wurde der Betrieb ausschließlich mit eigenen Geldern am Leben erhalten. Seit Anfang 2011 finanziert die Kulturbehörde die Miete und stellt darüber hinaus eine Summe zur Verfügung, um die Ausstellungs-Projekte und Kooperationen mit ähnlichen Initiativen ökonomisch abzusichern. Die Betreiber sind nun zu einem Spagat gezwungen: Einerseits die (relative) Autonomie zu bewahren - andererseits, als Koop-Partner, die mit der Bezuschussung verbundenen Auflagen zu erfüllen. *
Wilhelmsburg ist für Künstler ein hartes Pflaster. Die gesamte Kultur-Szene, zu der Kunst-Projekte in der Regel hinzugezählt werden, stehen unter dem Diktat sozialer Paradigmen und Wertvorstellungen. Der nivellierende Einfluß des sozialen Gefüges ist enorm. Künstler stehen unter dem Generalverdacht, "elitär" bzw. unverständlich zu sein. Dabei machen sich auf der Elb-Insel nur sehr wenige die Mühe, die persönliche Geschichte und individuelle Motivation Kunstschaffender zu verstehen und sich mit den komplexen Prozessen, die untrennbar dazu gehören, vertraut zu mnachen. * Das "Asoziale", das bei dem Begriff "Kunst" bisweilen assozi-iert wird, oft auch zu Recht, verdient eine eingehendere Untersuchung. In unserem Gespräch rissen wir diesen Aspekt nur kurz an. Der Diskurs soll fortgesetzt werden.
* Die nächsten Ausstellungs-Termine in der Galerie, Mokrystr. 5:
2. April: Mauricio Guillen (Gast: Genoveva Filipova); Vernissage 19 Uhr
7. Mai: Ponds magazine; 25. Juni Michaela Mellian. * Öffnungszeiten: Nach Vereinbarung.
Weitere Infos finde sich auf der Website: www.wcw-gallery.com
Ich empfehle einen Besuch. Bei meinen bisherigen Besuchen wurde ich stets gastfreundlich und respektvoll behandelt. *R.S.*

1 Kommentar:

Arne Wortmann hat gesagt…
Dieser Kommentar wurde vom Autor entfernt.