Montag, 22. November 2010

Stadtmuseum wedel - Finissage



Das Wilhelmsburger Kunstbüro feierte, nach sieben Wochen Ausstellung, seine Finissage im Wedeler Stadtmuseum. Die Veranstaltung war, aus unserer Sicht, gut besucht: 35-40 Leute insgesamt, darunter nur 5 Vereinsmitglieder - was der Super-Stimmung aber keinen Abbruch tat. Für uns geht Freundschaft über alles. Und dann gabs auch noch Kunst: Helmut Reithofer machte den Anfang mit Saxophon-Phrasie-rungen; ich improvisierte eine schräge Eröff-nungs-Rede und brachte die Zuschauer dazu, die Eurovisions-Hymne (70-er Jahre - "Spiel ohne Grenzen"!) zu summen und zu brummen. Inga Sawade trug kritisch-poetische Texte vor; Gennady Braginsky las, sehr witzig, einen längeren Text über seine Erfahrungen als Moldawier in Deutschland; Siegmar Kempfle performte Gedichte von mir aus den 90-er Jahren; Harry Springer las eine frech-komische Story über seine 10 Jahre dauernde Karriere als Staatsbeamter; Ulla reimte ein Sex-Gedicht - ich mimte ihren Vater und gab ihr eine schallende Ohrfeige; Janes Kozuomi Tashiro spielte Akkordeon. * Nicht alles war Freude und Heiterkeit. Ich verlas einen Text zur IBA, mit dem ich gegen die wiederholte Ausgrenzung des Kunstbüro-Vereins und meiner Person aus IBA-Publikationen protestierte. Wenn man, wie wir, keine Lobby hat, ist der Weg an die Öffentlichkeit die wirksamste Methode gegen Ausgrenzung (= Totgeschwiegenwerden). Natürlich sind wir, was die zur Verfügung stehenden Medien betrifft, der IBA hoffnungslos unterlegen - trotzdem ist es richtig, dem Mund aufzumachen und sich nicht alles gefallen zu lassen. Die Qualität einer Information zählt u.U. mehr als die Höhe der Auflage einer Broschüre. * Dann wurde es wieder lustig, getreu dem Motto: Eigentlich haben wir nicht viel zu lachen - aber manchmal DOCH. Für mich war die Finissage eine gelungene Verbindung aus Poesie/Performance und Kultur-Politik. Danke an Sabine Weiss und das Stadtmuseum für Gastfreundschaft. Wir kommen gerne wieder. * Angeregt und munter plaudernd fuhr eine fröhliche Gesellschaft noch anderthalb Stunden mit der Bahn. *** Raimund Samson

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